Duisburg. Ein 48-Jähriger soll fünf Jungen sexuell missbraucht haben. Die Polizei ermittelt. Wie der Arbeitgeber, der Landessportbund NRW, reagiert.

Ein 48-Jähriger aus Duisburg wird des mehrfachen Kindesmissbrauchs beschuldigt, sitzt darum weiterhin in Untersuchungshaft (wir berichteten). Sein Arbeitgeber ist der Landessportbund NRW. Die Dachorganisation des gemeinwohlorientierten Sports mit Sitz in Duisburg hat nach eigenen Angaben „unverzüglich“ ein Kündigungsverfahren eingeleitet.

Bei dem Verband war der 48-Jährige als Sachbearbeiter tätig. „Bei dieser Tätigkeit kam er nicht mit Kindern in Kontakt“, stellt Sprecher Frank-Michael Rall klar. Am Montag durchsuchte die Kripo den Arbeitsplatz des Duisburgers und befragte Kollegen aus dem engen beruflichen Umfeld.

Duisburg: 48-Jähriger soll fünf Jungen missbraucht haben

„Der Landessportbund NRW engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten bundesweit anerkannt im Bereich der Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt im Sport, so dass uns jeder Fall schwer berührt – bei einem eigenen Mitarbeiter natürlich um so mehr“, sagt Sprecher Rall.

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Der 48-Jährige steht unter dringendem Verdacht, in den vergangenen zehn Jahren mindestens fünf Jungen im Alter zwischen sieben und elf Jahren sexuell missbraucht zu haben. Polizisten nahmen ihn am Freitag in seiner Wohnung fest.

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Polizei durchsucht zunächst Wohnung und Wohnwagen

Zuvor hatten die Eltern eines Siebenjährigen Anzeige bei der Polizei erstattet. Daraufhin durchsuchten Ermittler zunächst die Wohnung des Mannes und dessen Wohnwagen, der auf einem Stellplatz in Wanheimerort geparkt war. Die Beamten stellten Festplatten, USB-Sticks und Handys sicher. Diese sichten sie nun.

„Bislang deutet nichts daraufhin, dass der Mann zu einem Netzwerk gehört“, berichtet Polizeisprecher Stefan Hausch. Die Ermittlungen stünden aber erst am Anfang. Der Landessportbund hat der Polizei Duisburg bei der Aufklärung Unterstützung zugesagt.