Duisburg. Unbekannte haben die Pauluskirche in Duisburg mit Parolen beschmiert. Die Bestürzung im Stadtteil ist groß. Der Staatsschutz ermittelt.

Unbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag die Pforte der Pauluskirche in Hochfeld beschmiert. „Ihr Fotzen“ schrieben sie unter anderem auf die Türen und Mauern des Gotteshauses. Der Staatsschutz ermittelt. Imame dreier Moscheevereine wollen Pastor Martin Hoffmann zum Gespräch treffen, um ihm ihre Solidarität auszudrücken.

Frank Abbas fielen die roten Buchstaben auf der Tür der Pauluskirche gleich ins Auge, als er am Donnerstagnachmittag dort aus der Straßenbahn stieg. Er ist unabhängiger Immigrationscoach und betreibt auf der Wanheimer Straße ein Büro für Migrationshilfe. „Als ich dort ankam, erreichten mich gleich mehrere Anrufe christlicher und muslimischer Roma sowie von Moscheevereinen, die sehr bestürzt darüber waren“, berichtet er.

Kirche in Duisburg-Hochfeld: Schmierereien mit Signatur versehen

Die Beleidigungen stehen quer über die Türe geschrieben, die Signatur der Sprayer, „Kuzigang“, gleich mehrfach rund um die Fassade der Kirche. Auch entlang des Gehwegs auf der Wanheimer Straße finden sich Schmierereien. Einige Kinder fanden am Abend die Farbdose, mit der die obszönen Worte vermutlich an die Kirche gesprüht wurden. Abbas übergab das Fundstück der Polizei.

„Die Schmierereien an der Kirchentür können natürlich nur ein dummer Streich sein, aber auch eine Aktion von Leuten sein, die sich nicht um die Werte anderer Menschen scheren, weil sie selber keine haben“, sagt Gürsel Dogan, CDU-Ratsherr für Hochfeld.

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Graffiti seien ein gegenwärtiges Problem an der Pauluskirche, berichtet Pastor Hoffmann: „Erst vor zwei Wochen waren Mitarbeiter der Stadt hier und haben die Mauern saubergemacht. Das ist ziemlich aufwendig, weil das Gebäude denkmalgeschützt ist und man die Ziegelsteine nicht einfach mit dem Sandstrahl bearbeiten kann“, sagt er.

Graffiti an Kirche: Staatsschutz ermittelt

Die unteren Fenster bestehen mittlerweile aus Panzerglas, da sie immer wieder eingeworfen wurden. Regelmäßig urinieren Menschen zudem an die Mauern. „Den Leuten fehlt zunehmend der Respekt vor Gotteshäusern. Das ist aber kein Problem in Ausländerkreisen, sondern zieht sich durch alle Bevölkerungsteile“, sagt Hoffmann.

Einen Teil der Schriftzüge hat der Küster bereits entfernt.
Einen Teil der Schriftzüge hat der Küster bereits entfernt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Inzwischen hat sein Küster zumindest die sexistische Beleidigung an der Holztür wieder entfernt. Er war es auch, der am Donnerstagmorgen die Polizei eingeschaltet hatte. Sie ermittelt wegen Sachbeschädigung im öffentlichen Raum. Auch der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen, wie die Polizei bestätigt.