Duisburg. 2021 wird ein wichtiges Jahr für das Mega-Neubaugebiet 6-Seen-Wedau: Die Vermarktung der Baufelder und der Bau von Supermarkt und Co. startet.
Als erstes wird der Lärmschutzwall stehen, dann der Nahversorger, dann die Häuser: 6-Seen-Wedau, das größte laufende Wohnbauprojekt Nordrhein-Westfalens, nimmt erkennbare Formen an. „800, 900 Millionen, vielleicht eine Milliarde Euro an Bauleistungen werden wir haben, bis Wedau-Süd fertiggestellt ist“, verdeutlicht Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer die Dimensionen des Projekts. Am Dienstag fand – wegen Corona verspätet – der offizielle Spatenstich statt.
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Schon zu erahnen sind die Formen des Lärmschutzwalls, der mit seinen bis zu 15 Metern Höhe die künftigen Bewohner der Südfläche vor den Geräuschen der nahebei verlaufenden Schienenstrecke schützen soll. Unten herum wird für den Wall der Boden aufgeschüttet und begrünt, darauf werden acht Meter Lärmschutzwand gesetzt. Seit Anfang Mai laufen die Arbeiten hierfür, tonnenweise Schlacke wird für das Fundament per Lkw von den nahe gelegenen Stahlwerken herangekarrt. Das Fundament ist laut Gebag zu drei Vierteln fertig, der gesamte Lärmschutzwall samt Wand soll bis Herbst 2021 stehen.
Einkaufen in 6-Seen-Wedau: Baustart für Supermarkt und Discounter 2021
Das erste Gebäude, das stehen wird, wird der neue Nahversorger sein. „Das wird die erste Hochbebauung hier“, bestätigt Wortmeyer, Baustart soll nächstes Jahr sein. Einkaufen wird an der Grenze zwischen Nord- und Südfläche auf 5500 Quadratmetern möglich sein, es entstehen unter anderem ein Supermarkt, ein Discounter, ein Biomarkt und ein Getränkemarkt. Der Sieger der zwölf Investoren, die sich für das Nahversorgungszentrum beworben hatten, soll in Kürze bekannt gegeben werden.
Im zweiten Quartal 2021 startet das, was 6-Seen-Wedau zum neuen Duisburger Stadtteil werden soll: Die Vermarktung der Baufelder für den Wohnungsbau. Auf der 60 Hektar großen Südfläche entstehen 3000 bis 3500 neue Häuser und Wohnungen. Die Gebag will die Fläche in 15 Vertriebsabschnitte unterteilen und in einem Investorenwettbewerb vergeben. Die Grundstückspreise für Eigentümer sollen nach jetzigem Stand von 300 bis 1000 Euro pro Quadratmeter reichen, je nach Lage. Sozialen Wohnungsbau gibt es auf dem Filetstück Duisburgs auch: Es entstehen 300 öffentlich geförderte Wohnungen.
Neuer Technologie-Campus mit der Universität Duisburg-Essen
„Die Zukunft wird hier schon gebaut“, sagt Gebag-Chef Wortmeyer beim Spatenstich und wirft schon mal einen Blick auf die 30 Hektar große Nordfläche von 6-Seen-Wedau: „Wir haben mit Wedau-Nord noch Großes vor.“ Dort soll ein Technologie-Campus mit mehr als 200.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen, auf dem sich unter anderem die Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen ansiedeln werden. „Das wird NRW-weit, das wird deutschlandweit seinesgleichen suchen“, ist Oberbürgermeister Sören Link (SPD) überzeugt.
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Zum Spatenstich erschien auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). Eine „Gratulation an die Stadtpolitik“ sprach sie aus: dafür, 90 Hektar Brachfläche zu einem Zukunftsprojekt zu entwickeln. Ein Projekt, das dennoch auch immer wieder Kritik auf sich zieht, die dem OB „viel zu viel Raum“ in der öffentlichen Diskussion einnimmt. An die Kritiker gewandt, sagt er: „In zehn Jahren werden die alle da sitzen und sagen: ,Das war von Anfang an meine Idee.’ Wie das immer bei guten Ideen ist.“
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- Im Januar 2021 soll auf dem Gelände mit der Haupterschließung begonnen werden.
- Die neue Kleingartenanlage soll bis Ende Februar 2021 an den späteren Eigentümer Bahnlandwirtschaft übergeben werden.
- Bis Ende des Jahres 2021 soll die Bodensanierung auf der gesamten Fläche abgeschlossen sein.