Duisburg. In Duisburg infizieren sich neuerdings vor allem junge Menschen mit dem Coronavirus. 20 Patienten werden aktuell stationär in Kliniken behandelt.

„Wir müssen die Risikogruppen weiter schützen, bis wir einen Impfstoff haben“, sagte Dr. Ralf Krumpholz am Montag vor dem Ausschuss für Arbeit und Soziales des Rates in einer Corona-Zwischenbilanz sechs Monate nach den ersten Fällen in Duisburg. Der Gesundheitsdezernent sieht die Stadt „auf einem guten Weg, das zu schaffen, wenn die Bevölkerung weiter mitzieht“.

Corona: Jüngster Anstieg der Zahlen nicht überraschend

Dass zuletzt die Zahlen wieder steigen, sei nicht überraschend, so Krumpholz: „Bei vielen ist der Eindruck entstanden, mit dem Ende des Lockdowns sei die Pandemie vorbei. Außerdem fallen bei den Testungen der Reiserückkehrer viele auf, die sonst unentdeckt geblieben wären, weil sie symptomfrei sind.“

Ludwig Hoeren ist als Nachfolger von Dr. Dietrich Weber seit dem 1. August neuer Leiter des Gesundheitsamtes in Duisburg.
Ludwig Hoeren ist als Nachfolger von Dr. Dietrich Weber seit dem 1. August neuer Leiter des Gesundheitsamtes in Duisburg. © FUNKE Foto Services | Foto: Stephan Eickershoff

Auch in Duisburg infizierten sich neuerdings vor allem jüngere Menschen. Weil sie seltener schwer erkranken, ist die Lage in den Kliniken entspannt. Derzeit befinden sich etwa 20 Duisburger in stationärer, davon ein Drittel in intensivmedizinischer Behandlung. Aktuell sind 148 Duisburger infiziert (Stand Sonntag, 23. August), weitere 648 befinden sich in Quarantäne.

Duisburg: Relativ wenig Tote mit Corona

Die Zahl von täglich 15 Neuinfizierungen gelte es zu senken, so Krumpholz, damit liege Duisburg sei Juni wieder über dem Durchschnitt in Bund und Land. Unter diesen beiden Mittelwerten liege die Stadt aber beim Anteil der mit Corona Verstorbenen – bislang 64. „Da war es wichtig, dass wir Ausbrüche in weiteren Altenheimen verhindern konnten“, so der Dezernent. Die Heimaufsicht habe weiter die 64 stationären Pflegenrichtungen sowie Tagespflegen und Pflegedienste im Blick.“

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Erheblichen Aufwand leistet die Verwaltung weiterhin für die Kontakt-Verfolgung. „Das wird schwieriger, weil sich die Zahl der Kontakte seit dem Ende des Lockdowns erhöht hat“, erklärte Ludwig Hoeren, seit 1. August neuer Leiter des Gesundheitsamtes. Neben 110 Verwaltungsmitarbeitern sind nun auch studentische Hilfskräfte sieben Tage im Pandemie-Einsatz. „Die Zahl unserer Fach- und Hygienekräfte ist sehr begrenzt“, so Hoeren, „wir versuchen da aufzubauen, aber das geht nicht von heute auf morgen.“