Duisburg. Duisburg will es den Wählern einfach machen, Briefwahlunterlagen zu ordern, das soll auch per QR-Code gehen. Serverprobleme behindern den Start.

Rund 500.000 Wahlbenachrichtigungen werden derzeit in Duisburg zugestellt. Wer damit direkt seine Briefwahlunterlagen ordern wollte, der lief am Mittwoch bis zum frühen Nachmittag ins Leere: „502 Proxy Error“ lautete die Fehlermeldung auf der Seite der Stadt Duisburg.

Christian Rohde aus Huckingen gehört zu jenen, die am Mittwoch auf mehreren Wegen scheiterten, die Briefwahl zu beantragen. Dass die Stadtpost genau über dem QR-Code gefaltet war, hatte ihn schon irritiert. „Jeder Konzertveranstalter weiß, dass man das nicht so machen sollte, da das zu Fehlern führen kann.“

QR-Code für die Briefwahlunterlagen war geknickt und ließ sich nicht einscannen

Seine Scan-Versuche über zwei verschiedene Scanner scheiterten jedenfalls: „Fehler 404, Seite nicht gefunden“, bekam Rohde zu lesen.

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Er scheiterte dann auch an der Webseite www.briefwahl.duisburg.de, über die man manuell die Briefwahlunterlagen ordern kann. Schließlich füllte er das Papierformular aus und gab es in die Post. „Das ist Duisburg digital“, meint er spöttisch.

500.000 Wahlberechtigte in Duisburg bekamen in diesen Tagen Post

In den sozialen Netzwerken machten sich einige Nutzer unter den Hashtags #smartcity und #digitalisierung lustig. Die Stadt reagierte aber prompt und versprach Besserung „Wir arbeiten dran.“

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Die Webseite läuft seit Mittwoch, 14 Uhr, stabil. Es hätten sich bei der Umstellung vom Test- auf den Produktivlauf unerwartete Server-Probleme ergeben, erklärte Stadtsprecher Peter Hilbrands. Externe Dienstleister und Duisburgs eigene IT-Mitarbeiter von DU-IT hätten das ausräumen müssen. Dennoch seien seit Start des Online-Briefwahl-Verfahrens bis 16 Uhr bereits 1526 Anträge eingegangen.

Zum geknickten QR-Code erklärt die Stadt, dass für die Platzierung auf der Wahlbenachrichtigung wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen nicht viel Platz gewesen sei. „Beim nächsten Mal werden wir versuchen, die Ausrichtung zu optimieren“, sagt Hilbrands.

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Leser-Rückmeldung: Jetzt funktioniert der QR-Code

Die Webseite selbst ist, seit sie funktioniert, übersichtlich und nutzerfreundlich. Neben der Beantragung der Briefwahlunterlagen beantwortet sie auch Fragen etwa zu barrierefreien Wahllokalen. Allerdings hielt auch der QR-Code am Starttag zeitweise nicht, was er verspricht. Wer ihn einscannte, landete am Mittwoch eine Zeit lang lediglich auf der Webseite, seine Daten musste man aber selbst händisch eingeben. Dabei kennt das Wahlamt sie, „sonst hätten sie mir ja nicht die Benachrichtigungen per Post geschickt“, monierte Leser Dirk R. Schuchardt. Das sei von einer „smarten Stadtverwaltung“ noch meilenweit entfernt.

Schuchardt selbst berichtete dann später am Mittwoch, dass der QR-Code doch funktionierte und er die Daten nicht eingeben musste. „Die Daten muss man nicht händisch eingeben, das ist ja der Sinn des QR-Codes“, sagt Stadtsprecher Hilbrands. Und: „Er funktioniert.“ Das bestätigten unserer Redaktion am Donnerstag mehrere Leser, etwa Michael Hüsken: „Bei mir hat sowohl der QR-Code als auch die Web-Seite funktioniert, um auch mal zu loben.“ (Hinweis d. Red.: Die kursiv markierten Passagen haben wir am Donnerstag ergänzt.)

Sprecher Hilbrands berichtete am Donnerstag, am Mittwoch seien „trotz der Anlaufschwierigkeiten 4992 Briefwahlanträge online eingegangen.“ Dabei mache das System allerdings keinen Unterschied ob per QR- Code oder per Eingabemaske. „Bis 11 Uhr heute, am Donnerstag, sind weitere 1.819 Anträge online eingegangen.“

Wahlamt: Man sollte einen Stift ins Wahllokal mitbringen – wo notfalls Stifte ausliegen

Kritik gab es am Mittwoch auch, weil die Wahlbenachrichtigung nicht darauf aufmerksam macht, dass man möglichst einen eigenen Stift mit zur Wahl bringen soll. Das ist wünschenswert, aber „vor Ort liegen wie immer Stifte aus die regelmäßig desinfiziert werden“, sagt Hilbrands. „Wer möchte, kann einen persönlichen Stift bekommen.“

360.000 Duisburger sind wahlberechtigt, sie können ihre Stimmen für den Rat der Stadt, die Bezirksvertretungen und das RVR-Ruhrparlament abgeben. Hinzu kommen 150.000 Bürger, die den Integrationsrat wählen dürfen.

Das Wahlamt verspricht telefonische Hilfe bei Fragen unter 0203 283 33 33 sowie per Mail: briefwahl@stadt-duisburg.de

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