Duisburg. In Duisburg wurden jüngst so viele Corona-Neuinfektionen registriert wie seit April nicht mehr. Woher die meisten kranken Urlauber zurückkehren.
Unsere Redaktion errechnet seit März, wie viele Duisburger sich nach den Daten des örtlichen Gesundheitsamtes jeweils zwischen Mittwoch und Dienstag nachgewiesen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Der jüngste Wochen-Vergleich der Neuinfektionen zeigt: Seit dem Höhepunkt des Infektionsgeschehens in Duisburg in der zweiten April-Woche haben sich binnen sieben Tagen nicht mehr so viele Duisburger infiziert wie im aktuellsten Vergleichszeitraum.
Duisburg: 126 Corona-Neuinfektionen binnen einer Woche
126 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 registrierte das Amt vom 5. bis 11. August (siehe Grafik). Der Trend ist eindeutig: Nach 74 Ansteckungen Mitte Juli stieg deren Anzahl von 93 (22.–28. Juli) auf 102 (29. Juli–4. August) und nun auf 126. In den vergangenen Tagen wuchs somit auch die Zahl der aktiven Corona-Fälle wieder an, von 104 am 3. auf 157 Infizierte am 12. August.
Die Sieben-Tage-Inzidenz soll das Infektionsgeschehen überregional vergleichbar machen. Dieser Wert zeigt an, wie viele Menschen bezogen auf jeweils 100.000 Einwohner in einem Gebiet neu erkrankt sind. Dieser Corona-Richtwert für Duisburg kletterte zuletzt am 1. Juli über 25, sank danach auf 14 (20. Juli) und ist nun auf bis zu 26,5 am Mittwoch geklettert. In den vergangenen vier Tagen gab es nur einzelne Städte oder Kreise, die mehr Erkrankungen meldeten. Duisburg hatte zeitweise die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz Deutschlands.
Wo die meisten infizierten Rückkehrer aus Duisburg im Urlaub waren
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Der Hauptgrund für das unerfreuliche Wachstum sind nach Einschätzung des Krisenstabes die vielen infizierten Duisburger, die aus Risikogebieten zurückgekehrt sind. Von bislang 5240 sind bereits 89 positiv getestet worden. „Die meisten positiven Urlaubsrückkehrer stammen aus der Türkei, dem Kosovo, Serbien, Mazedonien sowie Bulgarien und Rumänien“, berichtet Stadtsprecher Jörn Esser.
Zudem waren die Werkstatt für Menschen mit Behinderung und die Caritas-Werkstätten in Rheinhausen jüngst wegen mehrerer Fälle geschlossen. Darüber hinaus „verteilten sich die Fälle aktuell“, so Esser, „und auch die Häufung variiert von Woche zu Woche.“ Es seien „keine eindeutigen Cluster oder Gebietshotspots“ auszumachen.
Über 2800 Corona-Tests in einer Woche
Die Rückkehrer schlagen sich auch in der Statistik der Testungen nieder. In dieser sind alle Abstriche erfasst, die von Feuerwehr, Gesundheitsamt sowie in den Teststraßen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) im Theater am Marientor genommen wurden. 2370 waren es vom 5. bis 11. August, nur in der ersten Juni-Woche gab es mehr (2832).
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Bis Mittwochabend waren es 32.323 Abstriche insgesamt – nicht einberechnet jene in hiesigen Krankenhäusern (bis Ende Juli: 12.000) und die der zwölf (von 120) niedergelassenen Ärzte, die in ihren Praxen testen.
Nach Angaben von Stadtsprecher Esser haben sich die Wartezeiten im Testzentrum „deutlich verringert“, nachdem die KVNO mehr Ärzte abgestellt und die Feuerwehr den Ablauf am 5. August umstrukturiert hat. Eine Stichprobe unserer Redaktion bestätigt dies. Lehrer und Kita-Beschäftigte können auf der Internetseite der Stadt zudem online Termine buchen, was zusätzlich Staus verhindere.