Duisburg. Mit Scheinrechnungen soll der Chef einer Baufirma aus dem Duisburger Norden Schwarzarbeit vertuscht haben. 54-Jähriger bestreitet die Vorwürfe.

Um rund 520.000 Euro Sozialabgaben und Steuern soll der Chef einer kleinen Baufirma im Duisburger Norden die öffentlichen Kassen betrogen haben. Einen erheblichen Teil der bei seinem Unternehmen beschäftigten Mitarbeiter soll er schwarz bezahlt haben.

Doch am ersten Verhandlungstag vor dem Amtsgericht am König-Heinrich-Platz bestritt der 54-Jährige die Vorwürfe. Dem Schöffengericht steht nun eine langwierige Beweisaufnahme bevor.

Duisburger Firmenchef soll Scheinrechnungen gestellt haben

Die Firma des Angeklagten war zwischen März 2011 und Dezember 2013 als Subunternehmer im Auftrag mehrerer Firmen auf diversen Baustellen tätig. Damit es nicht auffiel, dass Mitarbeiter an Steuer und Sozialkassen vorbei entlohnt wurden, soll der Angeklagte Scheinrechnungen verwendet haben.

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Die Anklage listet ein Dutzend dieser Rechnungen auf, die auf angeblich als Nachunternehmer für die Firma des 54-Jährigen tätige Auftragnehmer ausgestellt waren.

Anklage: Falsche Rechnungen sollten Schwarzarbeit verschleiern

Tatsächlich aber sollen die Rechnungen gefälscht, die darin genannten Unternehmen nie als Sub-Subunternehmen tätig gewesen sein. Ohne ausdrückliche Genehmigung der jeweiligen Generalunternehmer wäre das auch gar nicht möglich gewesen.

Selbst die Anklageschrift geht davon aus, dass der Angeklagte die Taten vor allem begangen habe, um in der durch knochenharten Konkurrenzkampf gekennzeichneten Branche überhaupt bestehen zu können. Doch der 54-Jährige bestreitet das alles rundheraus.

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Dem Gericht steht damit ein schwieriger und langwieriger Prozess bevor: Zahlreiche Dokumente müssen verlesen, insgesamt rund 30 Zeugen sollen vernommen werden. Deshalb sind für den Prozess bis Mitte November nicht weniger als 20 Sitzungstage geplant.