Duisburg. Mit einer Axt und einer Machete sind zwei Männer in Duisburg auf einen 34-Jährigen losgegangen. Gericht ist sich sicher: Sie wollten ihn töten.

Mit deutlichen Haftstrafen endete vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz der Prozess gegen zwei 27 und 20 Jahre alte Duisburger. Die 1. Große Strafkammer war am Ende des dreimonatigen Verfahrens davon überzeugt, dass die Attacke der beiden Angeklagten am Abend des 23. Oktober 2019 auf den 34-jährigen Besucher einer Spielhalle in Hochemmerich ein versuchter Mord war.

Der 27-Jährige muss dafür zehn Jahre ins Gefängnis, sein deutlich jüngerer Mittäter für sieben Jahre in Jugendhaft.

Duo stürmte mit Axt bewaffnet in Duisburger Spielhalle

Offenbar waren der Tat Auseinandersetzungen mit dem Geschädigten vorangegangen. Fünf bis sechs Wochen vor der Attacke soll der 34-Jährige den älteren der beiden Angeklagten an der Hand verletzt haben. Die Beteuerung der beiden Männer auf der Anklagebank, sie hätten den Geschädigten nicht töten, sondern ihm nur eine schmerzhafte Lektion erteilen wollen, sah das Gericht als widerlegt an.

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Aufgrund der Gesamtumstände, der eigenen Angaben der Angeklagten und der Aussage von Zeugen war die Strafkammer davon überzeugt, dass die Angeklagten den Tod des Geschädigten wollten, als sie gegen 23 Uhr in die Spielhalle an der Krefelder Straße stürmten. Kurz zuvor hatten sie den Aufenthaltsort des 34-Jährigen erfahren und sich mit einer Axt und einer Machete bewaffnet.

Angreifer lassen Opfer blutüberströmt zurück

Beide Angeklagten hätten heimtückisch gehandelt, als sie gemeinsam auf den 34-Jährigen zugingen und sofort zuschlugen, führte der Richter aus. Der 34-Jährige hatte den Angreifern den Rücken zugewandt, sie offenbar nicht kommen sehen.

Als die beiden Männer ihr Opfer blutüberströmt zurückließen, seien sie davon überzeugt gewesen, „alles für den Tod des Geschädigten getan zu haben“, hieß es in der Urteilsbegründung. Gegenüber einer Zeugin hatten die Angeklagten kurz danach gesagt: „Wir haben ihn getötet.“

Der Geschädigte trug schwere Gesichts- und Kopfverletzungen davon. Der Unterkiefer war aus seiner Position gerissen worden, die Haut an mehreren Stellen vom Schädel abgetrennt. Der 34-Jährige verlor große Mengen Blut. „Dass er die Folgen der wuchtigen Schläge überlebte, darf man als reinen Zufall bezeichnen“, so der Vorsitzende.