Duisburg-Rheinhausen. Im Volkspark war Mitsingen Programm. Die Duisburger Sängerin Anja Lerch lud zum Nachmittag mit Elvis, Cliff Richards und den Beatles.
Ein Meer aus Picknickdecken, Sonnenhüten und Lieblingsmusik unter der prallen Sommersonne – das klingt nach Urlaub vor der Haustüre? Ist es auch. Hollywood war am Sonntag im Rheinhausener Volkspark ganz nah. Welthits von Legenden wie Elvis Presley und den Beatles hatte Sängerin Anja Lerch im Gepäck.
Die gebürtige Duisburgerin ist Musikfans in ganz Deutschland bekannt. Bei ihren Konzertabenden füllt sie die Veranstaltungshallen und singt mit Menschen verschiedenster Altersgenerationen und Herkunft Musik aller Genres. Lerch, die als Elfjährige das Klavier-, Geigen- und Gitarrenspiel erlernte, studierte Jazz- und Populargesang im niederländischen Arnheim.
Oberbürgermeister Sören Link ließ sich den Auftritt nicht entgehen
Ihre Auftritte führen sie vom Duisburger Weihnachtsmarkt bis nach Sardinien, wo sie schon eine Singreise mit Coachings durchführte. Zu Lerchs Angebot zählen Shows mit Helge Schneider und Auftritte mit Sängerin Nena in der Sat1-Talentshow „The Voice of Germany“. Zu den Sonntagskonzerten kam sie nun auf Einladung von Gudrun Tomberg (Duisburger Kulturbüro) und Angelika Röder (Rheinhauser Fördervereins für Kultur- und Brauchtumspflege) in den Volkspark.
Oberbürgermeister Sören Link ließ sich den Auftritt nicht entgehen: „Ich freue mich sehr, dass eine tolle Sängerin auf unserer stadtweit einzigartigen Freiluftbühne auftritt. In Corona-Zeiten ist das ein Signal, Musik aufleben zu lassen.“ Die Auftrittsgage wurde von den Organisatoren übernommen, so dass die Zuschauer keinen Eintritt zahlten. „Durch Corona finden sich in meinem Kalender bis Dezember etliche Absagen“, sagte Lerch. Umso mehr freute sie sich über ihren Auftritt: „Ich bin zum ersten Mal in Rheinhausen und es ist so herzlich, dass ich fortan öfter vorbeikomme.“
Lange Wartezeiten beim Einlass
Der Blick ins Publikum rührte die Musikerin: Trotz Corona-Maßnahmen kamen mehr als 120 Zuschauer, eine Anzahl, die nach den jüngsten Lockerungen erst seit ein paar Tagen möglich ist. Das Gelände vorm Musikpavillon war mit Flatterband umrahmt. Am Eingang nahmen die Zuschauer lange Wartezeiten in Kauf. Jeder musste sich in eine Liste eintragen und den Mundschutz bis zum Sitzplatz aufbehalten. Am Rande des Konzertareals blieben viele Zaungäste spontan stehen und platzierten sich unter den schattenspendenden Bäumen.
Gesanglich kräftig vom Publikum unterstützt, legte Lerch am Klavier los. Songs wie Cliff Richards „Rote Lippen soll man küssen“, „My Bonnie lies over the Ocean“ der Beatles, (1961 in Hamburg mit Tony Sheridan aufgenommen), Elvis Presleys „Crocodile Rock“ und Marlene Dietrichs 1952er-Jahre-Cover „Du liegst mir im Herzen“ ließen das Publikum zum Rhythmus klatschen und schunkeln.
Hier gibt es mehr Artikel aus dem Duisburger WestenUnter Freiluft und mit Abstand war Singen sorgenfrei möglich. Fröhlich mitgesungen haben die beiden Rheinhauserinnen Anna (62) auf dem Campingstuhl und Mutter Helena (91) auf dem Rollator. „Meine Mutter hat virusbedingt nur für Arztbesuche das Haus verlassen. Jetzt freut sie sich wieder riesig über die Möglichkeit, gemeinsam zu singen“, sagte Anna und fügte lächelnd an: „Anja Lerch ist klasse. Sie zeigt, dass Singen einfach immer glücklich macht.“ Mit diesem Auftritt ging die Reihe im Musikpavillon im Volkspark mit sieben Konzerten zu Ende.