Duisburg. Wenn Rehe von Hunden gehetzt werden: Nach einem aktuell Fall in Mülheim mit einem toten Kitz nimmt die Stadt zur Situation in Duisburg Stellung.

Vor wenigen Wochen ein totes Reh im Baerler Busch, nun ein aus mehreren Wunden blutendes Kitz in einem Mülheimer Waldgebiet, das später seinen schweren Verletzungen erliegt. In beiden Fällen gehen Experten von Hundebissen aus.

Nach Angaben des Stadtsprechers Sebastian Hiedels passiert es in Duisburg etwa ein bis drei Mal pro Jahr, dass Rehe durch Hunde verletzt werden. Aber auch viele andere Wildtiere seien gefährdet – beispielsweise Enten, Gänse und Schwäne, Hasen, Kaninchen oder Singvögel. Hasen oder verschiedene Bodenbrüter ziehen sich demnach aus Bereichen zurück, in denen Hunde laufen.

20 Unfälle mit Rehen pro Jahr in Duisburg

Ein weiteres Problem seien Tiere, die von Hunden über Straßen gehetzt werden. Etwa 20 Unfälle mit Rehen gibt es laut Hiedels im Stadtgebiet pro Jahr. „Noch sehr kleine Rehkitze können allerdings auch von Füchsen, Dachsen und selbst von Rabenkrähen angegriffen und erbeutet werden.“ Neben den Wildtieren seien auch Nutztiere durch Hunde gefährdet. Schafhalter in Duisburg berichten demnach immer wieder von entsprechenden Vorfällen.

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Die Stadt rät deshalb Hundebesitzern, Vierbeiner mit einem Jagdtrieb anzuleinen – insbesondere vom Frühjahr bis Frühsommer an Stellen, wo mit Wild zu rechnen ist. Der Großteil der Hundehalter verhalte sich vorbildlich - bis auf einige Ausnahmen. Förster, Ranger sowie Mitarbeiter des Umwelt- und Ordnungsamtes in Duisburg sprechen die Hundebesitzer dann laut Stadt je nach Situation an, vor allem bei einem erkennbar rücksichtslosen Verhalten oder Verstößen gegen gesetzliche Vorschriften.

Immer wieder Hundebesitzer abseits der Wege mit nicht angeleinten Vierbeinern

Dies gelte vor allem in Naturschutzgebieten, wo die Besucher auf den Wegen bleiben und Hunde an der Leine geführt werden müssen. Nach Angaben der Stadt werden trotzdem immer wieder Spaziergänger abseits der Wege mit nicht angeleinten Hunden angetroffen, auch im Wald. So kann es passieren, dass Vierbeiner flüchtenden Rehen hinterherjagen – mit oft tragischen Folgen.

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Bei einem verwundeten Tier können Bürger laut Stadt je nach Schwere der Verletzung die 110 oder 112 anrufen. In den Leitstellen seien Telefonnummern von so genannten Jagdausübungsberechtigten hinterlegt, die kontaktiert werden. Außerdem sei es möglich, Call Duisburg unter 0203/94 000 über den Fund eines toten Tieres zu informieren. Auch dann werden die entsprechenden Fachleute hinzugezogen.

Weitere Informationen gibt es auf https://www.duisburg.de/allgemein/fachbereiche/hunde-in-duisburg.php