Duisburg. Nach anhaltendem Ärger über die Routenänderung auf der Buslinie 933 gibt es Hoffnung für die betroffenen Menschen aus Duisburg-Neuenkamp.

Seit Ende Oktober 2019, seit der neue Duisburger Nahverkehrsplan gilt, fahren die Busse der Linie 933 in der City über Schäferturm und Stadttheater anstatt über die Friedrich-Wilhelm-Straße. Die dortigen Ärzte oder Geschäfte sind für die Menschen aus Neuenkamp so nur noch nach einem umständlichen Umstieg am Hauptbahnhof oder durch einen längeren Fußmarsch erreichbar. Der Ärger darüber schlug sich auch in den Ergebnissen des WAZ-Stadtteilchecks vor einigen Monaten nieder.

Hier gab es für den ÖPNV in Duisburg nur die Durchschnittsnote 3,61 aus Neuenkamp. Doch schon weit vorher regte sich Protest. Im Herbst 2018 wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Eine entsprechende Petition schmetterte die Stadtverwaltung Anfang 2019 ab. Nun gibt es allerdings Hoffnung.

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Nach der anhaltenden Kritik am neuen Nahverkehrsplan quer durch Duisburg hat der Rat im vergangenen März einige Verbesserungen beschlossen und darüber hinaus die Stadtverwaltung beauftragt, einige Linienwege mit Blick auf mögliche Veränderungen zu überprüfen. Auch die fahrgaststarke Linie 933 soll noch mal unter die Lupe genommen werden. Dies soll mittelfristig bis zum Fahrplanwechsel im Sommer 2021 geschehen, bestätigt Stadtsprecher Maximilian Böttner auf Nachfrage der Redaktion.

Stadt Duisburg: Umfangreiche Prüfung und Planung erforderlich

Zu berücksichtigen sei, dass einzelne Linienveränderungen oft unmittelbare Auswirkungen auf benachbarte beziehungsweise Anschlusslinien haben. Deshalb sei der Prüfungs- und Planungsumfang in solchen Fällen umfangreicher. Die Bürger in Neuenkamp müssen sich also noch gedulden, bis eine Entscheidung fällt.

Für Bärbel Bhatnagar steht fest, dass es so auf der Linie 933, der Linie mit den meisten Fahrgästen pro Tag in Duisburg, so nicht weitergehen kann. Sie berichtet von einem Herrn (72), der seit knapp 45 Jahren in Neuenkamp lebt und inzwischen stark gehbehindert sei.

Qualvoller Fußmarsch für gehbehinderten Senior (72) zu Ärzten, Bank und Post

„Seine von ihm frequentierten Ärzte, seine Bank, die Post und vieles mehr befinden sich zwischen dem Bereich Friedrich-Wilhelm-Platz, Sonnenwall, Tonhallenstraße, Königstraße und Hauptbahnhof. Alles von der ursprünglichen Haltestellen recht gut zu erreichen“, so Bhatnagar, „jetzt aber nur noch noch nach einem längeren, qualvollen Fußmarsch vom Stadttheater aus.“

In den vergangenen Monaten erhalte sie immer mehr „Notrufe“ von diesem Herrn – mit der dringenden Bitte, ihn so schnell wie möglich mit dem Auto aus der Stadt abzuholen. „Weil er den Rückweg zur Haltestelle einfach nicht mehr schafft“, Bhatnagar. Es müsse etwas geschehen. „Die Buslinie 933 ist die einzige Verbindung von Neuenkamp zur Innenstadt.“