Duisburg-Süd. Der Bürgerverein Mündelheim sammelt Unterschriften gegen den Plan, im Rheinbogen 35 Millionen Tonnen Kies abzubauen. Die Aktion geht weiter.
Die Unterschriftenaktion des Bürgervereins Mündelheim gegen den geplanten Kiesabbau im Rheinbogen bekommt Unterstützung: Der SPD-Ortsverein Ungelsheim/Mündelheim/Serm bekräftigt seine Ablehnung gegen das Vorhaben der Kiesindustrie. Sämtliche Parteien der Bezirksvertretung hatten sich gegen einen Kiesabbau ausgesprochen.
„Industrie und Arbeit haben selbstverständlich ihre Heimat in Duisburg, aber wir benötigen ebenfalls einen Erhalt und Ausbau der Natur- und Grünflächen“, argumentieren die Sozialdemokraten. Der Rheinbogen in Mündelheim sei ein Naherholungsgebiet für viele Menschen aus Mündelheim und darüber hinaus. Das dürfe nicht „für Jahrzehnte unbenutzbar“ werden. Außerdem sei mit deutlich mehr Lkw-Verkehr und Lärm zu rechnen, sollte die Idee Realität werden.
In Duisburg schlummern 35 Millionen Tonnen Kies unterm Rhein
Für den neuen Regionalplan haben IHK und Vero, der Verband der Bau- und Rohstoffindustrie, neue Kiesabbaugebiete vorgeschlagen, um den Bedarf der Industrie zu decken. Kies wird zum Beispiel beim Bau von Straßen, Brücken und Häusern benötigt. Unter dem Mündelheimer Rheinbogen liegen nach Schätzungen des Bundesverbands Mineralischer Rohstoffe 35 Millionen Tonnen Kies – genug, um rechnerisch den Zwei-Jahres-Bedarf von NRW zu decken.
Der Bürgerverein Mündelheim hat eine Unterschriftenaktion gestartet, um das Projekt Kiesabbau am Rhein zu stoppen. Die Unterschriften sollen dem Ruhrparlament vorgelegt werden, das über den neuen Regionalplan Ruhr entscheidet – und somit über die neuen Standorte zur Kiesgewinnung. Bis Ende Juni hatten nach Angaben des Bürgervereins bereits über 700 Menschen unterschrieben.