Duisburg. Die Umsetzung der Strategie 20-30 hat der Betriebsratsvorsitzende von TKS, Tekin Nasikkol gefordert. Der Personalabbau hat bereits begonnen.
Die konsequente Umsetzung des Tarifvertrags Zukunft Stahl hat der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel (TKS), Tekin Nasikkol, bei der ersten digitalen Belegschaftsinfo gefordert. Dazu hatte die Mitarbeitervertretung nach der zweiten Corona-bedingten Absage die rund 13.000 Beschäftigten am Standort Hamborn/Beeckerwerth eingeladen, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren.
Investitionen: Vier Milliarden Euro in den nächsten sechs Jahren
„Die Zukunft der Thyssenkrupp Steel Europe AG steht und fällt mit der Strategie 20-30. Wir haben uns Ende März auf dringend benötigte Investitionen und einen Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis März 2026, auf vier Milliarden Euro Investitionen in den nächsten 6 Jahren und einen sozialverträglichen Personalabbau geeinigt“, erinnerte Nasikkol.
Er betonte, dass die Arbeitnehmerseite ihren Teil des Paktes bereits einhalten würde:„Der Abbau in der Verwaltung hat bereits begonnen.“ Auf einer Betriebsräte-Tagung im Konzern in der vergangenen Woche wurde der Konzern-Vorstand in die Pflichtgenommen. „Frau Merz hat die Umsetzung der Strategie 20-30 angekündigt. Wir nehmen sie beim Wort und beobachten kritisch, ob der Zeitplan eingehalten wird“, so Nasikkol.
IG Metall: Erst die eigenen Hausaufgaben machen
In der Krise müssten zunächst die eigenen Hausaufgaben erledigt werden, betonte Detlef Wetzel, stellv. Aufsichtsratsvorsitzender von TKS: „Danach kann man über zukünftige Szenarien nachdenken.“ Die IG Metall werde sich sinnvollen Wegen nicht verschließen. Wetzel: „Konsolidierungen und Partnerschaften in Deutschland und in Europa sind nicht auszuschließen. Die Thyssenkrupp Steel Europe AG wird dabei aber nur dann eine gute Rolle spielen, wenn sie aus der Position der Stärke agieren kann und das geht nur mit den zugesagten Investitionen.“
Der erste grüne Stahl soll aus Duisburg kommen
Außerdem müsse die CO2-Transformation ein wichtiges Ziel bleiben, so Tekin Nasikkol: „Der erste grüne Stahlsoll aus Duisburg kommen.“ Dazu habe es bereits viele Gespräche mit der Politik gegeben. „Alle wichtigen politischen Akteure haben sich zur deutschen Stahlindustrie bekannt. Dem müssen nun konkrete Handlungen folgen. Der richtige Zeitpunkt ist genau jetzt, um die Stahlbranche als Rückgrat der deutschen Industrie zu stärken und sie in eine grüne Zukunft zu überführen.“
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