Duisburg. Wegen Corona gibt es zurzeit keine Restaurants und Cafés, die ins Mercator One einziehen wollen. Dafür stehen die ersten drei Büromieter fest.

Es ist der erste kleine Kratzer in der glänzenden Fassade von Duisburgs neuer Visitenkarte am Hauptbahnhof: Die Corona-Krise hat der geplanten Gastronomie im Erdgeschoss von Mercator One einen Strich durch die Rechnung gemacht, erstmal. Dafür stehen inzwischen drei Mieter von Büroflächen fest.

1200 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss stehen zur Verfügung, in Teile davon zieht eine Filiale der Spardabank ein. In weitere Ladenlokale sollen Cafés oder Restaurants einziehen, das war eine der Voraussetzungen im städtebaulichen Wettbewerb, den Duisburg ausgeschrieben hatte. Vermieter Landguard Immobilien zielt nach eigenen Angaben auf „hochwertige gastronomische Konzepte in Verbindung mit einer großzügigen Außengastronomie“. Interessenten gab es laut Geschäftsführer Elmar Hammerschmidt bereits – doch dann kam die Corona-Krise, und sie sprangen ab.

Gastronomie im Mercator One: 660 Quadratmeter sind noch frei

Laut Landguard Immobilien sind die 1200 Quadratmeter Fläche im Erdgeschoss in vier Einheiten unterteilbar. Die Spardabank hat 540 Quadratmeter gemietet, für Gastronomie in der untersten Etage sind also wohl noch zwei Einheiten mit insgesamt 660 Quadratmeter verfügbar.

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Angesichts der für viele Gastronomen weiterhin sehr schwierigen Lage geht Hammerschmidt davon aus, dass Branchenvertreter erst wieder in „einigen Monaten“ anfragen dürften. Das Aus für die Idee des stilvollen Essengehens auf dem neu gestalteten Portsmouthplatz soll Corona aber nicht bedeuten. „Da ist ein ganz anderes Stadtentrée entstanden“, betont Duisburgs Wirtschaftsdezernent Andree Haack und gibt sich überzeugt: Bald können sich Passanten im Mercator One kulinarische Köstlichkeiten schmecken lassen.

Fest stehen inzwischen neben der Spardabank zwei weitere Mieter von Büroflächen im architektonisch auffälligen Standort. Mit nur drei Mietern habe man bereits eine Vermietungsquote von über 60 Prozent erreicht, sagt Hammerschmidt, bei 10.000 Quadratmetern Gesamtmietfläche.

Neue Mieter im Mercator One: SBB Cargo Deutschland und Sanvartis

Vom Innenhafen an den Hauptbahnhof zieht die SBB Cargo Deutschland GmbH, eine Tochter der Schweizerischen Bundesbahnen. Ihre gut 140 Mitarbeiter beziehen im Mercator One nach Angaben des Büroflächenvermittlers Cubion 1100 Quadratmeter in einer der oberen Etagen. Damit wird eine entsprechende Fläche im Looper frei.

Dritter Mieter ist Sanvartis. Der Gesundheitsdienstleister verfügt neben Duisburg auch über Niederlassungen in Köln und Berlin und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 500 Mitarbeiter. Bisher war Sanvartis im Businesspark Niederrhein in Rheinhausen ansässig.

Mehr als 40 Millionen Euro hat Investor Torsten Toeller – Eigentümer der Tiernahrungskette Fressnapf und einer der 200 reichsten Deutschen – in den Neubau direkt gegenüber des Duisburger Hauptbahnhofs investiert. Das Gebäude will er nicht weiter verkaufen, sondern im eigenen Bestand halten. Die Mieten im Mercator One belaufen sich je nach Ausstattung auf 15,50 bis 17 Euro pro Quadratmeter. Mercator One soll im September fertig werden.

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  • Das Gebäude ist knapp 100 Meter lang, 16 Meter breit und 28 Meter hoch.
  • Die Tiefgarage ist zweigeschossig und hat 178 Parkplätze, darunter 25 Stellplätze für E-Autos.
  • Die Bauarbeiten zwischen Mercatorstraße und Portsmouthplatz begannen im Juni 2018. Die postalische Adresse der Mieter: Mercatorstraße 1.