Duisburg. Das Duisburger Straßenverkehrsamt muss täglich rund 50 Kunden ohne Termin abweisen. Es zeigen sich aktuell auch weitere Folgen der Corona-Krise.
Das Sicherheitspersonal am Straßenverkehrsamt in Duisburg muss täglich rund 50 Personen abweisen. Es sind Kunden, die ohne Termin ihr Auto zulassen oder die Dienste der Führerscheinstelle in Anspruch nehmen wollen. Doch dies ist in Corona-Zeiten weiter nicht möglich, wie Stadtsprecher Malte Werning auf Nachfrage der Redaktion betont. Termine können in der Zulassungsstelle mit Ausnahme der Reservierung von Wunschkennzeichen allerdings nicht online, sondern nur telefonisch vereinbart werden. Kein Wunder, dass die Leitungen zur Zulassungsstelle derzeit heiß laufen.
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Erschwerend kommt hinzu, dass hier durch die zwischenzeitliche coronabedingte Schließung des Verkehrsamts ab 18. März 6000 Anträge aufgelaufen sind und abgearbeitet werden müssen. Es sind Anträge von Zulassungsdiensten und Autohäusern, die diese für ihre Kunden erst wieder seit dem 6. April abgeben können, als die Stadt die Notfalltermine erweitert hat.
Zulassung: Vorlaufzeit für Termin beträgt laut Stadt Duisburg drei bis vier Wochen
Hinzu kommen die aktuellen Zulassungswünsche. Die Vorlaufzeit für einen entsprechenden Termin beträgt laut Werning momentan rund drei bis vier Wochen. Im Bereich der Kfz-Abmeldung seien im Augenblick meist Termine für denselben Tag zu bekommen.
Bemerkenswert: Bei der Fahrerlaubnisbehörde sind während der Schließung des Amts keine Anträge aufgelaufen. Stattdessen haben die Mitarbeiter hier sogar Rückstande abgebaut. Die Bearbeitungszeit bei Erstanträgen etwa liegt laut Stadt nicht mehr bei Monaten, sondern nur noch bei einer Woche.
Personelle Unterstützung durch Auszubildende
An unterschiedlichen personellen Kapazitäten kann dies nicht liegen. Bei der Zulassungsstelle sind nach Angaben der Stadt von 30 Stellen aktuell nur zwei unbesetzt, bei der Fahrerlaubnisbehörde sogar etwas mehr: 4,5 von 18,5 Stellen. Unterstützung gibt es allerdings durch Auszubildende.
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Warum also baut die Führerscheinstelle während des „Shutdowns“ Anträge ab, während die Zulassungsstelle eine Bugwelle vor sich herschiebt?
„Die Situation ist bei den beiden Behörden grundverschieden“, sagt Werning dazu. „Bei der Zulassungsstelle gibt es üblicherweise keine Anträge, die liegen bleiben. Wenn Privatkunden vorsprechen, wird ein Zulassungsvorgang immer direkt erledigt. Für sie ergeben sich – von der Vorlaufzeit bei der Terminvereinbarung einmal abgesehen – keine Wartezeit. Sie werden pünktlich bedient. Anders eben bei den Kunden von Zulassungsdiensten und Autohäusern, die üblicherweise ihre Anträge zur Bearbeitung abgeben.“
Zulassungsstelle: Rund 200 Anrufe täglich
Nach Angaben des Stadtsprechers werden momentan täglich rund 200 Telefonate – auch zur Beratung – in der Zulassungsstelle entgegengenommen. „Dabei gibt es sicherlich auch Zeiten, in denen es schwierig ist, einen freien Anschluss zu erwischen“, so Werning. „Eine Warteschleife, die Anrufer in der Leitung hält und zählt, gibt es aber nicht.“
Für die Fahrerlaubnisbehörde werden dagegen ausschließlich Onlinetermine gemacht – für einen Zeitraum von 14 Tagen im Voraus. Deren Verfügbarkeit sei stark von der gewünschten Dienstleistung abhängig. Hier variiere die Bearbeitungszeit bei den Terminen erheblich.
Online-Termine für die Führerscheinstelle
„Termine werden jeden Montag-, Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagmorgen automatisiert bereitgestellt. Nach unserer bisherigen Erfahrung sind am Tag der Freischaltung bis 11 Uhr regelmäßig noch Termine frei, für kurze Termine oft auch noch bis zwei Tage zuvor“, so Werning. Durchschnittlich seien 70 bis 80 Termine am Tag möglich.
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Zur Wahrheit gehört laut Stadtsprecher aber auch, dass fast 30 Prozent der vereinbarten Termine im Straßenverkehrsamt nicht wahrgenommen werden. „Gut wäre es, wenn wir bei absehbaren Terminproblemen mit einer kurzen Info per E-Mail an strassenverkehrsamt@stadt-duisburg.de benachrichtigt werden könnten, damit der Termin neu vergeben werden kann.
>>SICHERHEITSPERSONAL REGELT DEN ZUGANG ZUM VERKEHRSAMT
• Momentan werden nach Angaben der Stadt in der Fahrerlaubnisbehörde alle Dienstleistungen erbracht. Dies gelte – mit Ausnahme von Umschreibungen ohne Halterwechsel – auch für die Zulassungsstelle.
• Vier Telefonleitungen sind unter 0203/283-4848 zur Terminreservierung für Zulassungsvorgänge geschaltet, während unter 0203/283-4992 zwei Leitungen zur Vereinbarung von Terminen für Kfz-Abmeldungen bereitstehen.
• Onlinetermine für die Führerscheinstelle gibt es auf www.duisburg.de/terminvereinbarung-fahrerlaubnis.
• Vor Ort regelt dann Sicherheitspersonal den Zugang zum Straßenverkehrsamt. Eingang und separater Ausgang sind ausgeschildert, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.
• Weitere Infos zum Verkehrsamt und den Dienstleistungen sind im Internet auf www.duisburg.de, Suchbegriff „Straßenverkehrsamt“, aufgelistet.