Duisburg. DRK-Ehrenamtler aus Duisburg haben nach dem Corona-Ausbruch bei Tönnies im Kreis Gütersloh beim Kampf gegen das Virus unterstützt.
75 Tage lang waren Duisburger Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Stadt im Einsatz, um die Bevölkerung auf das Coronavirus zu testen. Doch die Pandemie ist noch lange nicht vorbei: Nach dem Ausbruch in der Tönnies-Fleischfabrik muss der gesamte Landkreis Gütersloh erneut in den Lockdown – zehntausende Menschen müssen getestet werden. Dabei halfen in der vergangenen Woche auch zehn Ehrenamtliche des Duisburger DRK.
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Einer davon ist Christian Herx. Zwei Tage lang begab er sich nach Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück. „Der dortige Landkreis hatte am Sonntag in der ganzen Region die Hilfsorganisationen um Unterstützung gebeten. Die ersten von uns fuhren direkt am Montag um 6 Uhr in der Früh hin“, sagt der 38-jährige. Er selbst stieß erst am Mittwoch dazu.
Ausbruch bei Tönnies: Ausmaß der Verbreitung größer als in Duisburg
Das Prozedere glich dem, wie es die Ehrenamtlichen aus Duisburg kannten. In Zweierteams fuhren die Helfer zu den Adressen, an denen die Mitarbeiter der Tönnies-Schlachterei leben. In Schutzanzügen nahmen sie Proben, dokumentierten sie. „Häufig war an einer Adresse eine Person gemeldet, aber zehn hielten sich dort auf. Und je nachdem, für welchen Subunternehmer sie arbeiteten, hatten wir keine Daten von ihnen“, sagt Herx.
An der Fabrik selbst seien sie nur einmal vorbeigefahren. „Insgesamt waren das aber viel größere Dimensionen als in Duisburg, dort waren nur 30 Leute in mobilen Teams unterwegs, in Gütersloh vier Mal so viele. Ich gehe davon aus, dass da insgesamt 500 Leute jeden Tag im Einsatz sind.“ Unterstützt wurden die DRK-Einheiten außerdem von der Bundeswehr sowie polnisch und rumänisch sprechenden Dolmetschern.
Menschen reichen den ehrenamtlichen Helfern Eis und Getränke
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Trotz anfänglicher Verständigungsschwierigkeiten seien die Helfer stets freundlich von den in Quarantäne lebenden Menschen empfangen worden. „Die haben halt nicht verstanden, warum sie teilweise erneut getestet werden sollen. Nach einer kurzen Erklärung waren aber alle kooperativ“, so Herx.
Auch die Menschen in Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück seien sehr nett gewesen: „Die haben uns Eis und Getränke angeboten, während wir in den heißen Autos saßen.“ Die Nacht verbrachten Herx und die anderen Helfer in Hotels. „Von anderen Großeinsätzen sind wir meist Turnhallen und Feldbetten gewohnt, das ging diesmal schon allein wegen des Infektionsrisikos nicht – für uns war das gut, so konnte man ruhig schlafen“, sagt der Ehrenamtliche, der schon beim Elbhochwasser 2002 im Einsatz war. Große Verunsicherung herrschte bei Herx aber nie vor. „Ich war es ja gewohnt, mit potenziell Infizierten zu arbeiten und ich mache es gerne.“