Duisburg. Das Walsumer Brauhaus Urfels hat vom Land eine besondere Auszeichnung erhalten. Was das Bier aus dem Duisburger Norden so besonders macht.
Im Duisburger Norden, nicht weit vom Rhein entfernt, gibt es das vielleicht beste Bier der Stadt. Zumindest, wenn es nach der Jury des Landesumweltamtes geht. Die hat das Walsumer Brauhaus Urfels zum fünften Mal in Folge mit dem Ehrenpreis „Meister.Werk.NRW“ ausgezeichnet. Für Christian Mönig, der schon seit 25 Jahren im Urfels die Produktion leitet, ist das immer wieder eine besondere Ehrung: „Ich bin vor Freude durch die Brauerei gehüpft, als die Nachricht kam.“ Die Urkunde hat er stolz vor dem Eingang des Biergartens aufgehängt. Sie ist für ihn „so eine Art Michelin-Stern“.
Mönig bietet zwei Biere dauerhaft an: ein feinherbes Helles und ein mildmalziges, obergäriges Dunkelbier. „Bald gibt es auch unser Bernstein-Bier permanent“, sagt der 52-Jährige. Außerdem stellt er passend zur jeweiligen Jahreszeit spezielle Biere her, zum Beispiel: Erntebier, Weihnachtsbier oder Märzenbier.
Im Jahr produziert Mönig mit nur einem weiteren Mitarbeiter etwa 1000 Hektoliter. Damit ist das Walsumer Brauhaus Urfels der kleinste der acht vom Land ausgezeichneten Betriebe. Die geringe Produktionsmenge ist eine Voraussetzung, um den Preis zu bekommen. „Ihn können nur Handwerksbetriebe oder Mittelständler bekommen, nicht die Groß-Brauereien wie Köpi oder Warsteiner.“
Duisburg: Walsumer Brauhaus Urfels mit Ehrenpreis ausgezeichnet
Zudem müssen hohe Standards erfüllt werden, zum Beispiel hinsichtlich Nachhaltigkeit, tariflicher Bezahlung, Spezialität, Weiterbildung, Qualität, regionaler und transparenter Herstellung sowie Hygiene. „Wir sind eine Erlebnis-Brauerei. Wer will, kann vorbei kommen und mit ansehen, wie wir Bier machen“, sagt Mönig.
Das Landesumweltamt vergibt den Preis neben Brauereien an Konditoreien und Fleischer. Damit will es auf die Bedeutung hinweisen, die das Lebensmittelhandwerk „für unser Leben hat – wirtschaftlich und kulturell“, wie es auf der Website des Amtes heißt. Um die Auszeichnung zu erhalten, müssen sich Betriebe aus eigener Initiative bewerben. Sofern sie die Kriterien erfüllen, werden sie ausgezeichnet.
Wo bekommt man das Bier?
Während der Preis „Meister.Werk.NRW“ die gesamte Arbeit der Brauerei Urfels ehrt, hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) 2019 das Hell- und Dunkelbier mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Das Besondere der Biere ist, dass sie alle naturtrüb, unpasteurisiert und ungefiltert sind. „Also ein ganz reines, frisches Produkt.“ Die Haltbarkeit ist daher etwas geringer. Das Brauwasser stammt aus einer Quelle im Naturschutzgebiet Rheinaue.
Der Praktikant Donggeon Lee, der zurzeit in der Brauerei eine Mitarbeiterin ersetzt und bisher Erfahrungen in Groß-Brauereien gesammelt hat, lernt in Walsum noch traditionelle Herstellungsschritte: „Mir gefällt, dass ich noch viele Handgriffe selbst machen muss, die Herstellung ist weniger automatisiert.“ Die Anlage ist 25 Jahre alt und nicht „state of the art“, wie Möning sagt.
Das Bier kann man in 18 Supermärkten und Trinkhallen kaufen, vor allem im Duisburger Norden sowie in der Brauerei selbst. In der angeschlossenen Gaststätte kann man es trinken und dazu auch etwas essen.
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