Duisburg-Duissern. Nachdem drei Monate meist online unterrichtet wurde, sind die Kinder der Tonschule zurück auf dem Schulhof. So erlebten sie die vergangen Wochen.

Als die Lehrer der Gemeinschaftsgrundschule Tonstraße an diesem Montagmorgen das Schulgelände betreten, erwartet sie eine Überraschung. Zum ersten Mal seit drei Monaten sind wieder alle Schüler auf dem Schulhof. Die Zeit des Online-Unterrichts ist nun vorbei. So haben Schüler die vergangenen Wochen erlebt.

Empfangen wird das Kollegium an diesem Tag mit einem großen Banner und Sonnenblumen und 325 von den Schülern bunt bemalten Steinen. Mit der Aktion wollen Kinder und ihre Eltern Danke sagen. „Danke für das Engagement in der Coronazeit“, so Schulpflegschaftsvorsitzende Janette Evers, während sie Schulleiter Alexander Puy-Merks einen bemalten Stein überreicht. Wie ein kleiner Preis sieht er aus. Und den haben die Lehrer sich wohl verdient.

Schulpflegschaft lobt die Lehrer der Duisburger Tonschule

„Die Lehrer haben durchgehend einen tollen Job gemacht“, lobt die stellvertretende Schulpflegschaftsvorsitzende Dorit Bathen. „Sie sind sogar mit dem Fahrrad herum gefahren und haben Materialien verteilt.“ Bis zum 15. Mai und über zwei Monate hinweg wurden die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik sowie Sachkunde und Kunst nur online unterrichtet.

„Manchmal war es etwas schwierig“, sagt Drittklässlerin Greta. Vereinzelt gab es technische Probleme mit dem virtuellen Klassenzimmer, und nicht immer konnten Eltern bei den Hausaufgaben helfen. „Aber dann habe ich in der Videokonferenz gefragt und es verstanden.“

Tonschule in Duisburg: Bestätigter Coronafall stellt Schulalltag auf den Kopf

Ab Mitte Mai tauschten die Jungen und Mädchen wöchentlich Laptop und Videokonferenz gegen Kreide, Tafel und Klassenzimmer – im Schichtbetrieb ging es zurück in die Schule. Damit sich die Schüler nicht begegneten, gab es ein Einbahnstraßen-System im Schulgebäude.

Die Grundschule hatte aufgrund eines bestätigten Covid-19-Falles im Kollegium bereits am 16. März schließen müssen. Jetzt erfolgt die Rückkehr zur neuen Normalität. „In der Krise hat vieles sehr gut gegriffen. Nicht nur an unserer Schule, sondern gesamtgesellschaftlich“, findet Schulleiter Alexander Puy-Merks. Doch solche turbulenten Zeiten bräuchte er so schnell nicht noch einmal.

Dank Corona-Krise ist die Schule digital jetzt besser aufgestellt

Dabei habe die Krise auch ihre positiven Seiten. „Auf dem digitalen Niveau, auf dem wir uns jetzt bewegen, waren wir vor einigen Wochen noch nicht“, sagt Konrektorin Verena Bassiel. Die Kinder seien zum Großteil mit der Technik und den Klassen-Chats zurechtgekommen, Nachhilfe gab es aber für das Kollegium: „Eine versierte Kollegin hat uns Lehrern Konferenzen angeboten, um die Medienkompetenz zu steigern.“

Bis zu den Sommerferien sind es nur noch zwei Wochen. Jetzt findet eine Art Testlauf statt. „Die Klassen kommen versetzt und haben ihre eigenen Pausen. So bleiben sie unter sich“, erklärt Bassiel. Mit dem Konzept fühlen sie sich für die Zukunft gewappnet.

Die Kinder freuen sich auf den Schulstart

Die Schüler freuen sich offensichtlich sehr über den Beginn des normalen Unterrichts. Sie können endlich wieder ihre Freunde sehen – auch, wenn sie dabei eine Maske tragen und am Eingang ihre Hände desinfizieren müssen.

Ausgelassen rennen sie über den Schulhof, lachen und reden über die aufregende Zeit. Zeigen sich gegenseitig die Steine, die sie zu Hause bemalt haben ,und vergleichen die bunten Masken. „Wie lange noch, ich will jetzt Schule haben“, ruft Frida ihrer Mutter zu. Denn der ganze Presserummel hält vom Wesentlichen ab. Mit der Ruhe ist es in der Tonschule vorerst vorbei.