Duisburg. Duisburg hat weiterhin die höchste Corona-Neuerkrankungsrate in NRW. Das liegt am Ausbruch bei DPD und bei einem privaten Zuckerfest.
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen unter Duisburgern war in den sieben Tagen bis zum 9. Juni mit 90 neu registrierten Ansteckungen so hoch wie seit Anfang Mai nicht mehr (siehe Grafik). Dadurch hat die Stadt bei der Erkrankungsrate (Sieben-Tage-Inzidenz) weiterhin den höchsten Wert in NRW: Er kletterte am Mittwoch auf 18,5 Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner.
Duisburg mit höchster Sieben-Tage-Inzidenz in NRW
Unser Wochen-Vergleich (jeweils Mittwoch bis Dienstag) zeigt auch: Die Stadt hat jüngst so viele Corona-Tests durchgeführt wie in keiner Woche zuvor. 2832 Abstriche – das sind 1600 mehr als vom 8. bis 14. April, als es die meisten bekannten Neuinfektionen gab. Der Krisenstab lässt weiter gezielt Menschen ohne Symptome, etwa in Pflege- und Seniorenheimen testen, zuletzt auch 450 Erzieherinnen in städtischen Kitas. Nach dem Massentest unter Lagerarbeitern des Paketdienstes DPD werden nun Abstriche von für DPD tätigen Zustellern genommen, berichtet Stadtsprecherin Anja Kopka.
Inzwischen wurden in Duisburg (498.590 Einwohner) 17.054 Tests durchgeführt – mehr als zum Beispiel in Düsseldorf (13.365 Tests/619.294 Einw.), Essen (14.110/583.109) und pro 100.000 Einwohner auch mehr als in Mülheim (3539/170.880). Anteilig mehr Abstriche als in Duisburg wurden dagegen etwa in Oberhausen (10.880/210.829) und viel mehr in Köln (109.318/1.085.664) umgesetzt, wo die niedergelassenen Ärzte in die Testungen eingebunden sind. Vorgaben vom Land NRW zur Testintensität oder Empfehlungen vom Robert-Koch-Institut dazu gibt es nicht.
Stadtsprecherin: Noch keine Infektion bei DPD-Zustellern nachgewiesen
Wo kommen all die Neuinfektionen der vergangenen Tage her? Stadtsprecherin Anja Kopka: „Die Infektionen stehen primär in Verbindung mit den Reihentestungen bei DPD und dem privaten Zuckerfest.“ Bei der Feier hätten sich mehr als die 14 zunächst gemeldeten Besucher angesteckt, bei DPD waren bis Freitag 43 Infektionen nachgewiesen worden. Unter den Zustellern dort gebe es bislang keine attestierten Ansteckungen, in den städtischen Kindertagesstätten ebenfalls nicht. In Rheinhausen (Am Holderbusch) und Wanheimerort (Kalkweg) war je eine Erzieherin positiv getestet worden.
Zwischen Montag- und Dienstagabend waren in Duisburg nur noch fünf Neuinfektionen gemeldet worden, die Zahl der aktiven Fälle sank von 159 auf 139.