Duisburg. Zwei Männer sollen eine 18-Jährige in einem Duisburger Keller zu Sex-Treffen mit Unbekannten gezwungen haben. Nun steht das Duo vor Gericht.
Laut Anklage sollen zwei 18 und 36 Jahre alte Männer im Keller eines Hauses im Südosten von Hamborn ein illegales Kleinstbordell betrieben haben. In dem rot gestrichenen und mit einem Plüsch-Sofa möblierten Raum sollen sie eine 18-Jährige dazu gezwungen haben, für Geld mit fremden Männern Sex zu haben. Nun stehen sie wegen Zwangsprostitution und Zuhälterei vor dem Landgericht.
Die 18-Jährige war im September 2019 bei dem älteren Angeklagten in dessen Wohnung untergeschlüpft. Ursache soll ein Streit mit ihrem Vater gewesen sein, zu dem das Pflegekind erst drei Monate zuvor zurück gekehrt war. Die beiden Angeklagten sollen die junge Frau zunächst dazu überredet haben, sich mit fremden Männern zu treffen. In einschlägigen Internetportalen sollen sie die Liebesdienste der 18-Jährigen angeboten haben.
Sex-Treffen im Keller: Angeklagte sollen mit Gewalt gedroht haben
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Als der jungen Frau Bedenken gegen die Sex-Treffen im Keller kamen, sollen die Angeklagten unverblümt mit Gewalt gedroht haben. Den größten Teil dessen, was die Freier bezahlten, soll das Duo in die eigene Tasche gesteckt haben. Und ihr Handy soll die Geschädigte nur in die Finger bekommen haben, wenn es darum ging, Termine zu vereinbaren. Am 1. Oktober soll sie sich mit dem Smartphone auf einer Toilette eingeschlossen und die Polizei gerufen haben. Seitdem sitzen die beiden Angeklagten in Untersuchungshaft.
Während der ältere Angeklagte sich erst zu einem späteren Zeitpunkt äußern will, bestritt der zur Tatzeit noch jugendliche Mitangeklagte die Vorwürfe zu Beginn des Verfahrens. Von vorne herein sei von Internet-Werbung für sexuelle Dienste die Rede gewesen. Er habe mit dem Einverständnis der Hauptbelastungszeugin entsprechende Profile eingerichtet und die Termine der Frau organisiert. Dafür habe sie ihm Geld gegeben. Die Treffen hätten seiner Kenntnis nach allerdings nie im Haus stattgefunden, in dem auch er sich in den Wochen vor der Festnahme dauerhaft aufhielt. Bis Ende Juni sind vier weitere Sitzungstage geplant.