Duisburg. Für Betreiber der Niederrhein-Therme in Duisburg ist die Zwangspause „eine schwierige Situation“. Hygienekonzepte werden Erlebnis einschränken.

Die Niederrhein-Therme in Duisburg ist weiterhin in der Corona-Zwangspause. Für die Betreiber „eine schwierige Situation“. Wie lange der Zustand bleibt, ist dabei völlig unklar.

Eigentlich hätte es am 22. Juni in der Therme wieder los gehen sollen. Zumindest in einer abgespeckten Version, ohne Saunabetrieb und mit vielen Sicherheits- und Hygienevorkehrungen. Doch entgegen der ersten Annahme sieht die Corona-Schutzverordnung in der Fassung vom 30. Mai eine Öffnung von Wellness-, Erlebnis- und Saunaeinrichtungen derzeit nicht vor.

Niederrhein-Therme in Duisburg: Keine Öffnung vor Juli erwartet

„Wann wir wieder den Betrieb aufnehmen dürfen, ist momentan unklar“, sagt Thermen-Sprecherin Sandra Blat y Bränder. Der anvisierte Eröffnungstermin fällt ins Wasser. „Wir gehen nicht mehr davon aus, dass wir im Juni öffnen dürfen.“ Als letztes, da ist sich die Mitarbeiterin sicher, wird der Saunabetrieb zugeschaltet. Vorher, so hofft sie, dürfen Thermal- und Schwimmbecken genutzt werden.

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Für ein Großteil der 50 festen Mitarbeiter heißt dies: zurück in die Kurzarbeit. Für die betroffenen Beschäftigten im öffentlichen Dienst sieht der Tarifvertrag aber eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 95 Prozent vor. Ein Teil der Mitarbeiter ist vor Ort in Röttgersbach und kümmert sich etwa um die 45 Hektar Parkfläche rund um die Therme.

Zwangspause wird genutzt: Neue Erlebnissauna entsteht

Gleichzeitig wird die Corona-Zwangspause für Modernisierungsarbeiten genutzt. Im Saunabereich entsteht eine neue Eventsauna, die beim Brand des Gradierwerkes im vergangenen Sommer zerstört wurde, und zukünftig „als neues Highlight“ Platz für 110 Personen bieten soll. Becken werden neu verfugt und gesäubert, das Wasser wurde auch aus Kostengründen abgelassen.

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Für einen Neustart nach der Pause braucht es etwa 14 Tage Vorlaufzeit, um die Therme wieder in den Betriebs-Modus zu bringen. Schon jetzt ist klar, dass ein Hygienekonzept das Erlebnis vor Ort verändern wird. So ist vorstellbar, dass Gegenstromanlagen in den Becken und Whirlpools erstmal tabu sind, ebenso Saunaaufgüsse und das obligatorische Wedeln. „Wir rüsten uns mit Hygienekonzepten, damit Gäste und Mitarbeiter geschützt sind.“

NRW-Landesregierung dämpft Hoffnung auf baldige Eröffnung

Die NRW-Landesregierung macht bislang aber wenig Hoffnung, dass Wellness- und Sauna-Betriebe zeitnah wieder öffnen können – im Gegenteil: So heißt es bereits Anfang Juni auf Anfrage dieser Zeitung, dass Infektionen, etwa in Sammelunterkünften und Gottesdiensten nochmals verdeutlicht hätten, „dass gerade enger persönlicher Kontakt und das Thema Aerosolbildung vermutlich sehr relevante Infektionsquellen sind“.