Duisburg. Nach der Absage des Rhein-Ruhr-Marathons wegen der Corona-Pandemie hatten Sonntag mehr als 2000 Teilnehmer ihren Spaß beim „HomeRun“ in Duisburg.
Trotz der Absage des Rhein-Ruhr-Marathons ist Duisburg seinem Ruf als Laufsport-Stadt am Sonntag mehr als gerecht geworden. Weit über 2000 Laufbegeisterte haben das Angebot des Stadtsportbundes Duisburg zum „HomeRun“ angenommen und sind in Eigenregie ihren persönlichen Rhein-Ruhr-Marathon gelaufen – sogar in Süddeutschland.
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Bei der 37. Auflage des Rhein-Ruhr-Marathon wollte Maik Stoppelkamp eigentlich sein Debüt geben. Erstmalig meldete sich der Duisburger für die beliebte Laufveranstaltung an und ließ sich auch von der Corona-bedingten Absage nicht aufhalten. „Wir sind zu Dritt gelaufen – natürlich mit genügend Abstand“, erklärt Stoppelkamp, der gemeinsam mit Christian Köhler und Thorsten Maas den Lauf an der Schau-ins-Land-Reisen-Arena beendete.
„Leider fehlte der obligatorische Zieleinlauf im Duisburger Stadion“
„Leider fehlte der obligatorische Zieleinlauf im Stadion“, sagt Thorsten Maas, der nach seinen absolvierten Kilometern dennoch strahlte: „Unsere Familien haben uns mit Getränken und Applaus am Parkplatz erwartet. Das hat auch was Schönes.“ Vor allem der Zusammenhalt unter den Läufern hat dem Trio imponiert. „Jeder hat sich auf der Strecke gegrüßt und gewunken. Da kam der Spaß von ganz allein“, berichtet Maas.
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Allein war derweil Yannika Köhler unterwegs. „Eigentlich sollte sie unsere Staffel hier in Duisburg komplettieren. Sie lebt allerdings derzeit in Nürnberg und ist dort ihren ganz eigenen Duisburg-Marathon gelaufen“, lacht Maas, der seit mehr als 20 Jahren in Duisburg an den Start geht: „Es war definitiv anders, aber nicht schlechter als in den Vorjahren.“
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Wie das Duisburger Trio hat sich auch Franz Puy Michl in den frühen Morgenstunden auf seine selbst gewählte Route gemacht. „Ich bin kreuz und quer gelaufen. Es ist schon etwas anders, als in der großen Herde zu laufen“, erklärt der Buchholzer, der bereits mehr als zehn Mal beim Rhein-Ruhr-Marathon startete und dem abgespeckten Rahmen in diesem Jahr dennoch etwas Positives abgewinnen konnte. „Meine Frau konnte mich mit dem Fahrrad die gesamte Strecke begleiten. Das ist auch noch nie vorgekommen und war sehr angenehm“, berichtet Puy Michl.
Finisher-Medaille und T-Shirt
Auch bei der 37. Auflage des Rhein-Ruhr-Marathons gehen die Läuferinnen und Läufer nicht leer aus, haben die Organisatoren vom Stadtsportbund Duisburg versprochen.
Unabhängig von gelaufener Distanz und Zeit bekommen die Teilnehmer ihre Finisher-Medaille und ein Finisher-T-Shirt mit dem #RRMHomeRun-Aufdruck und eine Urkunde.
Zudem helfen die 30 Euro Startgebühr, den finanziellen Verlust zu begrenzen und die Durchführung des Duisburg-Marathon im nächsten Jahr zu gewährleisten.
Gattin Anja, die ansonsten mit den Kindern und selbst angefertigten Schildern ihren Ehemann vom Straßenrand aus unterstützt, reichte fleißig Getränke aus ihrem Fahrradkorb an und spornte mit Worten an. „Im nächsten Jahr gehe ich natürlich wieder an den Start“, versichert Franz Puy Michl.
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Neben allem freundlichen Zusammenhalt zwischen den Läufern, der rund um die Regattabahn zu erkennen war, sorgten die Angehörigen und Teilnehmer in einfallsreicher Art und Weise für Ersatz der ansonsten zahlreichen Zuschauer am Streckenrand und der beliebten Trommelspieler. Aus offenen Autokofferräumen schaltete motivierende Musik durch den Sportpark Wedau und am Fuße der Regattabahn machte sich die „Anchor Running Crew“ mit einem eigenen, kleinen Versorgungsstand lautstark bemerkbar.
Ein Haufen verrückter Läufer in Corona-Zeiten
„Wir feuern jeden an, der hier vorbeikommt“, erzählt Thomas Poppert, der der Duisburger Laufgemeinschaft schon lange angehört. „Wir sind ein Haufen verrückter Läufer und haben auch zur Corona-Zeit einen Weg gefunden, wie wir unter Berücksichtigung der Maßnahmen zusammen laufen können“, sagt Poppert, der sich über das rege Treiben auf den Duisburger Laufstrecken freute: „Es sind auch sehr viele Läufer aus umliegenden Städten hier unterwegs. Der Zusammenhalt in der Läuferszene ist heute unter den besonderen Umständen besonders groß“, erklärt Poppert, ehe er mit dem Megafon anfeuernde Rufe für eine winkend vorbeilaufende Läuferin abgibt.