Duisburg. Die Duisburger Jugendherberge am Sportpark hat nach der Corona-Pause wieder geöffnet. So hat sich das Haus vorbereitet. Diese Regeln gelten.
Thomas Kralik freut sich. Er leitet die Jugendherberge am Sportpark in Duisburg-Neudorf. Und die gehört zu den ersten neun Häusern im Rheinland, die nach der über zweimonatigen Corona-Zwangspause seit 28. Mai wieder geöffnet haben. Am Donnerstagnachmittag ist allerdings noch kein Gast in der Herberge gegenüber der MSV-Arena. Das soll sich schnell ändern. Allein für dieses Wochenende haben sich 20 Familien und ein Sportverein angemeldet. Das Haus sei gut vorbereitet, sagt Kralik. Klar ist: Es gelten strenge Hygiene-Vorschriften. Wie blickt der 51-Jährige auf den bevorstehenden Sommer und was ändert sich für seine Gäste?
Im Speisesaal legt rot-weiß gestreiftes Klebeband auf dem Fußboden fest, in welche Richtung Gäste laufen dürfen. Das Buffet ist geschlossen, stattdessen reichen Küchenarbeiter die Speisen heraus. Die Küchenarbeiter müssen Mund-Nasen-Bedeckungen tragen - überhaupt gilt diese Regel in der gesamten Herberge. Auch für die Gäste. Zudem schützen Plexiglas-Scheiben die Mitarbeiter bei der Essensausgabe, an der Bar und der Rezeption. Die Esstische sind weit auseinander geschoben. „Die Hälfe der Stühle und Tische haben wir rausgenommen“, sagt Kralik.
Duisburg: Die erste Jugendherberge eröffnet nach der Corona-Pause wieder
Höchstens zehn Personen dürfen sich an einen Tisch setzen – nicht mehr als zwei Familien beziehungsweise zwei Hausgemeinschaften. „Wir gehen davon aus, dass unsere Gäste von sich aus die Regeln beachten“, sagt Kralik. Wer seinen Mundschutz vergessen hat, bekommt in der Jugendherberge einen.
Ansonsten gilt im Speisesaal: Wenn viele Gäste kommen, bereiten die Köche als Frühstück geschmierte Brötchen vor und verteilen sie mit einem Getränk in einer Tüte. Der Getränke-Spender ist deaktiviert, dafür stehen genügend Wasserflaschen bereit. Direkt beim Eingang ist ein Desinfektionsmittel-Spender.
„Wir haben uns entschlossen, alle öffentlichen Toiletten zu schließen“, sagt Kralik. Weil aber jedes Zimmer mit WC ausgestattet ist, kein Problem. Die Behinderten-WCs bleiben offen. Geschlossen sind auch Sauna und Fitness-Raum. Die sieben Konferenzsäle, die etwa für jeweils 17 Personen Platz bieten, können benutzt werden.
Frische Luft auf den Fluren
Um in die Zimmer zu gelangen, dürfen Besucher nur zwei der vier Treppen benutzen. Um wieder ins Erdgeschoss zu kommen, müssen sie die anderen beiden Treppen verwenden. „So sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Personen im Treppenhaus begegnen.“ Im Fahrstuhl darf immer nur eine Person fahren.
Auf den Fluren werden permanent die Fenster offen stehen, damit genügend frische Luft hereinströmt und sich keine Coronavirus beladenen Aerosole ansammeln. Vor der Abreise sollen Gäste ihre Betten nicht mehr selbst abziehen. „Das übernehmen jetzt unsere Mitarbeiter, um die Decken gleich zu desinfizieren.“ Hinweise an der Türe erinnern zudem daran, die Fenster beim Verlassen zu öffnen.
„Eigentlich ist unser Motto ja: Gemeinschaft erleben“, sagt Kralik. Die Vorschriften machten dies aber unmöglich. „Sie behindern einen engen Austausch, andere Menschen, andere Kulturen kennenzulernen, Party zu machen.“ All das, wofür eine Jugendherberge stehe. So sei auch Grillen nicht erlaubt, die Disko geschlossen.
Was erlaubt ist: Kicker, Tischtennis, Wasserski
Auf der anderen Seite stehen viele Angebote offen: Kicker, Tischtennis-Platten, die viele Sportanlagen in der Umgebung. Man kann Wasserski fahren, in die Eishalle gehen oder mit dem Kanu paddeln. Ob die eigene Sporthalle öffnet, ist noch nicht entschieden.
Er rechnet in diesem Sommer im Vergleich zum Vorjahr nur mit halb so viel Gästen. „Das liegt auch daran, dass Schulklassen erst nach Sommerferien kommen dürfen.“ Trotzdem ist Kralik natürlich froh, dass die Herberge überhaupt wieder geöffnet hat. In der Zwangspause gab es nur einen Notbetrieb, aber eben ohne Gäste. „Und nur mit ihnen macht die Arbeit richtig Spaß.“
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