Duisburg. Die ersten vier Räuber der Jugendbande von Homberg sind verurteilt worden: Sie erhielten Jugendstrafen bis zu 33 Monate. Weitere Beschuldigte.

Nach der Überfallserie einer Jugendbande im Duisburger Westen hat das Jugendschöffengericht im nicht-öffentlichen Verfahren gegen vier Angeklagte die Urteile verkündet: Zwei der vier 16 und 17 Jahre alten jungen Männer müssen im Anschluss an ihre Untersuchungshaft direkt eine Freiheitsstrafe antreten.

Die Anklagten wurden wegen schweren Raubes und weiterer Tatvorwürfe zu Jugendstrafen zwischen einem Jahr und acht Monaten und zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die beiden kürzesten Haftstrafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Die zwei Verurteilten, die noch mit Bewährungsstrafen davonkamen, müssen nach Angaben des Amtsgerichtes jeweils 200 Sozialstunden ableisten und einen Anti-Aggressionskurs absolvieren.

Jugendstrafen dürfen nach dem Jugendgerichtsgesetz nur wegen so genannter schädlicher Neigungen oder wegen der besonderen Schwere der Schuld verhängt werden.

Bande von Duisburg-Homberg: Ermittlungen gegen weitere Beschuldigte

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die weitgehend geständigen Angeklagten im Zeitraum zwischen September 2019 und Januar 2020 in unterschiedlicher Beteiligung eine Serie von mitunter brutalen Überfällen begangen haben. Auf ihr Konto gehen demnach Raubüberfälle auf vier Lotto-Annahmestellen in Homberg und näherer Umgebung, eine Filiale der Einzelhandelskette Tedi sowie einen Kiosk in Homberg.

Bei diesen Überfällen hatten die Jugendlichen nach Angaben des Amtsgerichts „Bargeldbeträge von bis zu 5000 Euro erbeutet“.

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Die Polizei war einer Bande auf die Schliche gekommen, der bis zu 40 jugendliche Täter angehört haben sollen. „Gegen einige weitere mutmaßliche Beteiligte wurden bereits gesonderte strafrechtliche Ermittlungsverfahren eingeleitet“, berichtet Gerichtssprecher Rolf Rausch.

Junge Täter gingen brutal vor

Bei ihren Taten gingen die jungen Räuber zum Teil rücksichtslos vor: Am 17. November stürmten drei von ihnen mit Sturmhauben maskiert in eine Lotto-Annahmestelle an der Kirchstraße in Hochheide. Dort stießen sie eine 59 Jahre alte Mitarbeiterin zu Boden, bedrohten sie mit einem Messer und flüchteten mit Bargeld als Beute. Am Nikolaustag zückten zwei Maskierte in einem Discounter ebenfalls an der Kirchstraße Messer und Hammer. Kassiererinnen händigten ihnen Geld aus. Eine Woche später war eine Trinkhalle an der Moerser Straße das Ziel der Jugendbande: In dem Verkaufsraum zerrte ein Duo eine Angestellte zum Tresor. Ihre Beute: Bargeld und Zigaretten.