Duisburg. Fans des MSV Duisburg haben sich über die Deutsche Bahn geärgert – und sind nun erleichtert. Es gibt wegen Corona doch Kulanz bei Gruppenreisen.

Als Thomas Urban (54) im November 2019 zusammen mit sieben Freunden bei der Deutschen eine Gruppenreise zum Super-Sparpreis nach München bucht, ist die Corona-Krise noch weit weg. 8. Mai 2020 hin, zwei Tage später zurück. Alle sind Fans des MSV Duisburg und wollen sich das Spiel ihres Lieblingsvereins bei der Zweitvertretung des FC Bayern anschauen. Ein halbes Jahr später dominiert das Corona-Virus die Schlagzeilen, die Partie der „Zebras“ in München ist abgesagt, eine Reise nach Bayern zu touristischen Zwecken zu diesem Zeitpunkt ohnehin nicht möglich. Thomas Urban und Co. versuchen deshalb, die Reise zu stornieren. Doch so einfach ist dies nicht.

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Die Deutsche Bahn, erzählt der 54-Jährige, habe erst auf sämtliche Anfragen negativ reagiert. Und auch auf der Homepage steht zunächst, dass in solchen Fällen Einzeltickets bis zum 31. Oktober genutzt werden dürfen, Gruppenreisen von dieser Kulanz-Regelung aber explizit ausgeschlossen sind. „Das hat ja nicht nur uns betroffen, sondern viele andere“, so Urban. „Der Ärger war im Online-Forum der Bahn entsprechend groß.“

Deutsche Bahn hat zur Freude von Fans des MSV Duisburg die Kulanzregeln für Gruppenreisen geändert

Der MSV-Fan Thomas Urban aus Duisburg und seine Freunde haben nun bis zum 31. Oktober Zeit, mit der Bahn nach München zu fahren.
Der MSV-Fan Thomas Urban aus Duisburg und seine Freunde haben nun bis zum 31. Oktober Zeit, mit der Bahn nach München zu fahren. © Urban

Und siehe da: Ganz aktuell hat die Bahn ihre Meinung und den entsprechenden Hinweis auf ihrer Homepage geändert. Ein Sprecher des Unternehmens betont, dass die Deutsche Bahn in der Corona-Krise bereits mehr als 100 Millionen Euro für Kulanzregelungen ausgegeben habe. „Das ist ein lebendiger Prozess“, so der Sprecher. „Da werden Dinge auch mal neu bewertet.“

Der Gruppenreisen-Service sei in den vergangenen Tagen im intensiven direkten Kontakt mit unseren Kunden gewesen. „Wir sind in jedem einzelnen Fall – wie auch bei fünf Millionen weiteren Sonderkulanz-Vorgängen in den letzten Monaten - um eine kulante Lösung bemüht“, so der Bahn-Sprecher. „Da die Kundenwünsche gerade bei Gruppenreisen zum Teil sehr unterschiedlich geartet sind, bitten wir um direkten Kontakt mit dem Gruppenreisen-Service. In diesem Sinne haben wir den genannten Hinweis angepasst.“

Thomas Urban und seine Freunde sind jedenfalls erleichtert, dass sie auf ihren Kosten von insgesamt 750 Euro nicht sitzenbleiben.