Duisburg. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt in Duisburg trotz all der Einschränkungen nicht so stark wie in anderen Großstädten und Kreisen. Warum?
Steigt in einer kreisfreien Stadt oder in einem Landkreis binnen sieben Tagen die Zahl der Corona-Neuinfektionen auf mehr als 50 pro 100.000 Einwohner, sollen Kommunen Lockerungen zurücknehmen – so haben es Kanzlerin und Länderchefs beschlossen. Unabhängig vom Streit über die Sinnhaftigkeit dieser Regel stellt sich die Frage: Wie haben sich dieser Kennwert und die Zahl der Neuinfektionen in Duisburg zuletzt entwickelt?
Corona in Duisburg: 19,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner
Dem Robert-Koch-Institut (RKI) hat das Gesundheitsamt in den sieben Tagen bis zum 7. Mai umgerechnet 19,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gemeldet. Im selben Zeitraum registrierten in NRW von 53 Kreisen und kreisfreien Städten nur fünf eine höhere Aktivität: die Kreise Coesfeld (37,7), Euskirchen (22,8) und Olpe (22,3) sowie Oberhausen (19,9) und Bottrop (23). Weit weniger Neuinfektionen/100.000/Woche waren es zum Beispiel in Essen (5) und im Kreis Wesel (5,4).
Tatsächlich sind die neu attestierten Infektionen in Duisburg trotz aller Einschränkungen seit Wochen nicht so stark wie andernorts zurückgegangen: zwischen dem 29. April und dem 5. Mai waren es 104 – sogar mehr als in den beiden Vergleichswochen zuvor (siehe Diagramm). Darum steigt die Kurve der Infektionen in Summe noch vergleichsweise beständig weiter, flacht die der aktuell Infizierten trotz der vielen Genesenen nicht so stark ab.
Testzentrum in Arena öffnet Samstag und Sonntag nicht
Mögliche Ursache(n)? Ein (positiver) Grund könnte die konstant hohe Zahl an Tests sein. In Duisburg wurden seit Ende März jeweils zwischen 976 und 1232 Abstriche pro Woche genommen. In der Intensität war zwar zuletzt noch kein großer Unterschied zu Essen, Oberhausen und Mülheim festzustellen. Für Stadtsprecherin Susanne Stölting könnte dies jedoch im NRW-Vergleich inzwischen ein Faktor sein: „Durch die Fieberstraße, das niedrigschwellige Testen und die Massentests in Einrichtungen/Hotspots haben wir eine vergleichsweise hohe Testquote.“ Etwa 1,64 Prozent der Einwohner wurden bislang getestet (Stand: 7. Mai).
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Auch wenn das Testzentrum in der Arena am Wochenende erstmals nicht öffnet, sei es – wie vom RKI empfohlen – weiterhin das Ziel des Krisenstabes, möglichst viele Personen auf SARS-CoV-2 zu testen, um die Dunkelziffer zu verringern. „Die Schwelle zur Durchführung ist seit Beginn der Pandemie deutlich gesenkt worden, was auch mit der Entspannung bei der Verfügbarkeit von Testen zusammenhängt“, erläutert Stölting. „Der Fokus wird weiter auf kritischen Einrichtungen liegen.“ Das ist sinnvoll, da das Virus für die „vulnerablen Gruppen“ dort besonders gefährlich ist. In Seniorenheimen seien zuletzt etwa „Tests ohne oder mit sehr geringem Anlass“ durchgeführt worden, so Stölting.
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Das Testzentrum bleibe Samstag und Sonntag geschlossen, weil dorthin immer weniger Menschen mit Symptomen gekommen seien. Das mobile Testteam der Feuerwehr sei jedoch im Einsatz. Wer Symptome hat, soll am Wochenende den kassenärztlichen Notdienst unter 116 117 anrufen.