Duisburg-Buchholz. Die Premiere der ersten Duisburger Online-Weinprobe ist gut gelaufen, zwei Termine folgen noch. So hat unserem Autor der erste Abend geschmeckt.

Wenn die Gäste nicht in die Gaststätte Pillepalle kommen können, dann kommt die Gaststätte eben zu ihnen – und das samt Online-Weinprobe und dazugehörigem Dinner: Christian Rohde, der seit Ende 2018 gemeinsam mit seiner Ehefrau Petra das Pillepalle betreibt, trotzt dem derzeitigen Stillstand in der Gastronomie mit einer kreativen Idee.

Teilnehmer Axel Bollmann (links) feierte mit der digitalen Weinprobe der Duisburger Pillepalle-Betreiber Christian und Petra Rohde seinen Geburtstag.   
Teilnehmer Axel Bollmann (links) feierte mit der digitalen Weinprobe der Duisburger Pillepalle-Betreiber Christian und Petra Rohde seinen Geburtstag.    © Funke Foto Services | Volker Poley

Das Konzept der Online-Weinprobe: Die Teilnehmer konnten aus zwei Weinpaketen mit je vier unterschiedlichen Weinen auswählen, zusätzlich konnten sie zwei weitere Weine ordern.

Zur digitalen Weinprobe gibt’s ganz analog Coq au vin

Dabei wollte Christian Rohde es aber nicht belassen. Passend zu den Riesling-Weinen konnten die Teilnehmer frisch zubereiteten „Coq au Vin“ Elsässer Art aus der Pillepalle-Küche buchen. Wem die französische Eintopf-Spezialität zu viel war, konnte es auch eine Nummer kleiner haben: Petra Rohde hatte drei verschiedene Dips kreiert, die man mit frischem Brot während der Weinprobe daheim im Wohnzimmer verzehren konnte.

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Die Aktion sprach sich in Windeseile unter den Stammgästen rum, schon nach kurzer Zeit hatten sich für die Premiere 18 Kandidaten gemeldet, die an dem Experiment teilnehmen wollten.

Duisburg: digitale Weinprobe per Videokonferenz

Um die technische Umsetzung der digitalen Weinprobe per Videokonferenz-Software kümmerte sich Winzerin Sonja. Die Rhodes hatten das Winzerehepaar Zahn im Rahmen ihrer Urlaubsreisen an den Mittelrhein kennengelernt und sind seitdem in Kontakt geblieben.

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Zu denen, die sich ihr Weinpaket und das dazugehörige Essen in der Gaststätte abholen, gehört Axel Bollmann, der auf diese Weise gemeinsam mit Freundin Katharina seinen 39. Geburtstag feiert. Die Idee mit der digitalen Weinprobe findet der Buchholzer prima. Einen Favoriten hat er am Ende des mehr als zweistündigen Events auch ermittelt: „Uns hat der erste Wein, der trockene Fledermausriesling, am besten geschmeckt.“ Auch Birgit Willkomm genießt den Abend gemeinsam mit ihrem Freund. „Das ist schon toll, das Essen schmeckt super, und die Weinprobe ist sehr unterhaltsam.“

Pillepalle-Gastwirt aus Duisburg ist zufrieden mit der ersten digitalen Weinprobe

Weinbauer Eckhard Zahn gibt bis dahin live aus seiner Bacharacher Weinstube Informationen zu den Weinen, die in den angeschlossenen Wohnzimmern probiert werden. Die Weinverkostung zeigt im Laufe der Zeit bei den Teilnehmern durchaus Wirkung: Die Stimmung wird von Probe zu Probe gelöster. Dass die Teilnehmer Geburtstagskind Axel Bollmann per Videokonferenz ein gemeinsames Ständchen bringen, passt zu dem harmonischen Abend.

Noch zwei Termine

Die Online-Weinprobe findet an zwei Freitagen, am 8. und 15. Mai, jeweils ab 19 Uhr unter gleichen Bedingungen wieder statt. Interessierte können sich per E-Mail an info@pillepalle-buchholz.de anmelden. Das Grund-Weinpaket (Vierer-Set je 0,75 l) kostet 25 Euro, 1 Portion Coq au Vin 13 Euro, Brot mit drei Dips sieben Euro.

Das Rezept „Coq au Vin“ Elsässer Art nach Christian Rohde in Kurzform: Zerteilte Hühnerschenkel und Brüste mit Möhren, Petersilienwurzeln, Zwiebeln, Staudensellerie, Knoblauch und Silberzwiebeln in Riesling marinieren, Lorbeerblätter, Thymian, grüne Pfefferkörner, Pimentkörner zur Marinade geben und drei Stunden ziehen lassen. Fleisch salzen, mit Speck und Gemüse anrösten, mit Mehl bestäuben, mit Marinade und Hühnerbrühe ablöschen und 30 Minuten im Bräter bei 200 Grad schmoren. Mit Petersilie, frischem Estragon und Kartoffeln servieren.

Äußerst zufrieden mit der gelungenen Premiere zeigt sich auch Pillepalle-Wirt Christian Rohde. Offensichtlich hat er sich selbst aktiv am Geschehen beteiligt, denn: „Das war das erste Mal, dass ich meine eigene Kneipe ziemlich weinselig verlassen habe, das war bisher nur meinen Gästen vorbehalten.“