Duisburg. Ein ZDF-Team mit dem Duisburger Abdelkarim ist in Berlin angegriffen worden. Duisburger Kollegen aus der Kabarett- und Comedyszene sind entsetzt.
Nach dem Angriff auf ein Team der ZDF-Comedy-Sendung „heute-show“ mit dem Duisburger Abdelkarim am Freitag, 1. Mai, in Berlin-Mitte, sind auch Duisburger Kollegen aus der Kabarett- und Comedyszene entsetzt.
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Das ZDF-Team war am Nachmittag nach Dreharbeiten bei einer Demonstration gegen die Corona-Regeln von Vermummten attackiert worden. Nach Angaben des ZDF wurden sechs Mitarbeiter verletzt, der Redakteur, der Kameramann und der Kameraassistent sowie drei Security-Mitarbeiter, einige davon so schwer, dass sie zunächst in ein Krankenhaus mussten. Abdelkarim blieb demnach unverletzt.
Der Duisburger Kabarettist Kai-Magnus Sting wohnt wie Abdelkarim in Neudorf
Der 38-jährige Sohn marokkanischer Einwanderer lebt wie auch der Duisburger Kabarettist Kai Magnus Sting in Neudorf. „Er wohnt bei mir quasi um die Ecke“, so Sting. „Ich sehe ihn häufiger und habe ihm schon gesimst, wie es im aktuell geht und noch keine Antwort bekommen, was aber auch verständlich in der jetzigen Situation ist.“ Ihn habe erschreckt, wie gewaltbereit Menschen sein können. „Das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar und macht mich einfach nur traurig“, sagt Sting, der sich mit Abdelkarim im vergangenen Jahr zum 175. Geburtstag der Sparkasse in Duisburg erstmals die Bühne geteilt hat.
Comedian Markus Krebs ist ebenfalls ein Neudorfer, erschüttert und „einfach nur froh, dass es Abdelkarim gut geht““, so der 49-Jährige, der derzeit auf Autokino-Tour ist. „Ich wünsche allen Verletzten gute Besserung.“
Wolfgang Trepper: Ich finde diesen Angriff ungeheuerlich
Auch Wolfgang Trepper kennt und schätzt Abdelkarim sowie viele weitere Mitarbeiter aus dem „heute-show“-Team. „Ich habe ja selbst schon viele Außendrehs gemacht und finde diesen Angriff ungeheuerlich“, so der Duisburger Kabarettist. „Man fragt sich, ob die ganze Welt verrückt geworden ist.“
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Abdelkarim steht nach Angaben seiner Presseagentur aktuell für Interviews nicht zur Verfügung, hat sich aber auf Facebook für die Anteilnahme bedankt: „Das ,heute show’-Kamerateam, der Aufnahmeleiter, drei Sicherheitsleute und ich wurden von einer sehr aggressiven Gruppe angegriffen. Einige von uns mussten ins Krankenhaus. Zum Glück geht es nach aktuellem Stand aufwärts.“
Abdelkarim: „Der Angriff war nicht inszeniert.“
Und weiter: „Ich wünsche ihnen weiterhin gute Besserung und Erholung. Vielen Dank auch allen Zeugen, den Polizisten und Rettungssanitätern und den drei übermenschlichen Sicherheitsleuten aka Gladiatoren für die große Hilfe (Auch wenn alle Genannten sagten „Dafür sind wir ja da“). Ich hatte von allen das größte Glück und mir geht es gut. Vielen Dank.“ Später ging Abdelkarim auf Twitter auch auf Verschwörungstheorien ein. Dazu stellte er klar: „Der Angriff war nicht inszeniert.“
Die Polizei hatte zunächst sechs mutmaßliche Täter festgenommen, die nach dpa-Informationen dem linken Spektrum zuzurechnen sind und später wieder auf freien Fuß kamen. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter aus politischen Motiven handelten. Der zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.