Duisburg. Die Retter in Duisburg sind mit neuen Notarzteinsatzwagen unterwegs. Die Spezialausstattung soll im Kampf um Menschenleben Zeitgewinn bringen.

Die Duisburger Feuerwehr hat fünf brandneue Notarzteinsatzfahrzeuge bekommen. Zwei Jahre lang haben Fahrzeugexperte Konrad Dammeyer und der stellvertretende Sachgebietsleiter Thorsten Brinks an der Spezialausstattung der Vans getüftelt. Das Ziel: Menschen im Notfall so gut und schnell wie möglich zu helfen.

Inklusive der technischen und medizinischen Ausrüstung kostet jedes der Notarzteinsatzfahrzeuge rund 100.000 Euro. Die ersten Neuerungen an dem Mercedes Vito fallen schon von außen auf: Neben der auffälligen orange-weißen Folie und dem Blaulicht auf dem Dach, wurden Blitzer im Kühlergrill, in der Stoßstange und in der Heckklappe montiert. Im Dachbalken befindet sich außerdem ein Lautsprecher für Durchsagen. So sollen die Einsatzfahrzeuge nicht zu übersehen sein. Denn: Wenn sie im Einsatz sind, muss es schnell gehen. Im Kampf um Menschenleben darf keine Zeit verloren gehen.

Duisburg: Besonderheit am Berufsgenossenschaftlichen Klinikum

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Die fünf Notarzteinsatzfahrzeuge sind an fünf Notarztstützpunkten im Stadtgebiet stationiert. Dazu zählen das Evangelische Krankenhaus Duisburg-Nord, das Bethesda-Krankenhaus, der St.-Johannes-Stift in Homberg, das Johanniter-Krankenhaus-Rheinhausen und das Klinikum Duisburg in Wedau. Eine Besonderheit: Am Berufsgenossenschaftlichen Klinikum in Großenbaum ist kein Wagen stationiert. Dort fungiert der bekannte Rettungshubschrauber Christoph 9 als Transportmittel für die Notärzte.

Um den Innenraum des Mercedes möglichst effektiv zu nutzen, haben Dammeyer und Brinks ein System entwickelt, bei dem die Ausrüstung in Tetris-Manier verstaut wird. Sie haben darauf geachtet, dass die Rucksäcke in Griffhöhe sind und die Retter die Geräte über herausfahrende Schubladen entnehmen können. Eine wichtige Regel: Im Heck befinden sich die nicht so häufig genutzten Ausrüstungsgegenstände wie die Trauma-Versorgung und die Lucas-Reanimationshilfe.

Notarztwagen: Mini-Büro im Mercedes-Vito

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In dem Vito befindet sich auch ein Mini-Büro, in dem Notarzt und Notfallsanitäter die Einsätze dokumentieren können. Dazu ist hinter dem Fahrer ein herausziehbarer Schreibtisch installiert, an dem es auch eine Halterung für ein Tablet gibt. „Die Erfahrungen aus der Praxis wurden genommen, um für die Zukunft optimale Bedingungen zu schaffen“, beschreibt Sprecher Falko Firlus den Entwicklungsprozess der neuen Notarzteinsatzfahrzeuge.

Feuerwehrdezernent Dr. Ralf Krumpholz geht ins Detail: „Ein wichtiger Aspekt bei der Konzeptionierung war die Optimierung der Einsatzabläufe. Durch das neue Fahrzeugkonzept ist ein rascher Zugriff auf die Ausrüstung gegeben, was es den Helfern ermöglicht, schneller beim Patienten zu sein. Eine Zeitersparnis, die Leben retten kann.“

Neue Modelle ab sofort im Einsatz

Die neuen Notarzteinsatzwagen rollen ab sofort über die Straßen im Duisburger Stadtgebiet.

Die fünf Vans lösen ihre Vorgängermodelle ab, die nach sechs Jahren im Dauereinsatz bei der Feuerwehr ausgedient haben.