Duisburg. Erst die Hälfte aller knapp 5000 I-Dötzchen wurden vor der Einschulung im Gesundheitsamt untersucht. Eingeschult werden sollen sie trotzdem.

Rund die Hälfte aller angehenden Erstklässler in Duisburg hat die Schuleingangsuntersuchung absolviert. Seit der Kontaktsperre hat das Gesundheitsamt sie ausgesetzt. Was passiert also mit der anderen Hälfte?

Für die Einschulung 2020 wurden seit September letzten Jahres regulär 2436 Kinder sowie 435 Seiteneinsteiger untersucht , sagt Pressesprecherin Gabi Priem. "Die Zahl der Kinder, die zum Schulstart nicht untersucht sind, liegt im schlechtesten Fall bei rund 2000 bis 2500", abhängig davon, wann mit den Untersuchungen wieder begonnen werden könne.

Corona: Lockerung der Kontaktsperre abwarten

Auch die noch nicht untersuchten Kinder "werden regulär eingeschult", betont Priem. Zwar sei die Untersuchung verpflichtend, in NRW aber nahezu flächendeckend ausgesetzt. Wenn die Kontaktsperre gelockert wird, werde man prüfen, mit welcher Priorisierung die Schuleingangsuntersuchungen wieder aufgenommen werden können.

Bei dieser Untersuchung prüfen Ärzte des Gesundheitsamtes bei Kindern im sechsten Lebensjahr das Hör- und Sehvermögen, die altersgerechte Entwicklung bei Fein- und Grobmotorik, den Gleichgewichtssinn, die emotionale und soziale Kompetenz sowie Aufmerksamkeit und Konzentrationsvermögen.

Eine Arzt-Stelle ist im Gesundheitsamt vakant

Die Ärzte empfehlen bei Bedarf Fördermöglichkeiten - sowohl in der Familie daheim als auch in der Kita. Auch schulische Fördermaßnahmen werden empfohlen. Ein Schulgutachten mit den Untersuchungsbefunden geht an die Schule und an die Eltern.

In den vergangenen Jahren gab es landesweit immer wieder Probleme, alle Untersuchungen pünktlich zu schaffen. Vor allem der Ärztemangel setzte den Gesundheitsämtern zu. Das war in Duisburg nicht anders. Aktuell ist hier allerdings "nur" eine Arzt-Stelle vakant, sagt Priem.