Duisburg. Eine Schaustellerfamilie aus Duisburg reagiert auf die Corona-Krise und bietet Kirmes-Leckereien zum Mitnehmen an. Ihre Existenz ist bedroht.
In der Corona-Krise kämpfen Schausteller ums Überleben. Noch bis zum 31. August sind Großveranstaltungen in Deutschland untersagt. Kirmessen, Volks- und Stadtfeste – alles tabu. Einen ungewöhnlichen Weg aus der Krise beschreitet der Duisburger Schausteller Franz Kropp. Bei ihm gibt es jetzt Paradiesäpfel, Zuckerwatte und Schoko-Früchte per Abholung. Ein kulinarisches Kirmeserlebnis in Zeiten von Corona.
„Bei uns ging es komplett auf null“, sagt Franz Kropp aus Duisburg über die Ausfälle in der Branche. Er ist Schausteller durch und durch, mit der Kirmesluft groß geworden. Das Geschäft ist Familientradition. Schon in sechster Generation steht er mit Buden für Entenangeln, Ballwerfen und Süßwaren auf Kirmessen und anderen Großveranstaltungen. Irgendwann wird sein Sohn, ebenso wie Uropa und Opa ein Franz Kropp, in seine Fußstapfen treten.
In der Corona-Krise: Kirmesluft mit Mandelduft in Duisburg
Doch die Krise stellt das Leben der Kropps ähnlich wie die Achterbahn auf den Kopf. Die Friemersheimer Kirmes ist bereits abgesagt. Auch in anderen Städten werden sich Karusselle so schnell nicht mehr drehen. „Wir haben schon Absagen aus kleinen Städten für September“, zeigt sich Kropp schockiert und glaubt nicht an Besserung nach dem 31. August. Die Zukunftsangst ist groß.
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Zwar gibt es Nothilfen auch für Schausteller, „die reichen für die Grundstückspacht“ – zum Überleben aber nicht, so der Duisburger. Mit seinem Plan B möchte er die leeren Kassen etwas auffüllen und gleichzeitig Duisburgern ein kleines bisschen Kirmesluft bieten. Ohne Gedränge und laute Musik.
„Kirmes to go“: Bude steht an beliebter Fahrradstrecke
Auf einer Grundstückseinfahrt an der Kaßlerfelder Straße 201 – nicht weit von der Landmarke Rheinorange an der Mündung der Ruhr in den Rhein – bietet seine Familie von donnerstags bis sonntags in der Zeit von 14 bis 18 Uhr Kirmes-Leckereien zum Mitnehmen an. Von Popcorn bis zum Fruchtgummi-Lasso, auch mit Schokolade überzogene Fruchtspieße, werden angeboten. Auto-, Fahrradfahrer und Fußgänger können halten und ihr süßes Glück finden. Auf ausreichend Sicherheitsabstand wird geachtet, versichert Kropp.
„Vergangene Woche sind wir gestartet“. Und die Resonanz war positiv: So gab es große Kinderaugen und nach langer Suche für einen Kunden ein Geburtstagsgeschenk für die Liebste – ein großes Lebkuchenherz. In Zeiten von Coronaund ohne den Rummel wohl nur schwer zu bekommen.