Süd. Das Duisburger Stadtschützenfest sollte eigentlich bald stattfinden. Wegen Corona fällt es aus. Der Organisator schlägt vor, es nachzuholen.

Das erste Schützenfest, das der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, ist zugleich das größte: Das Duisburger Stadtschützenfest, das im vergangenen Jahr nach einem langen Dornröschenschlaf seine Reaktivierung gefeiert hatte. Jetzt schlägt der Organisator vor, es im September nachzuholen.

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Es sollte eigentlich am 25. April stattfinden, wurde aber schon Mitte März abgesagt. Würde es nachgeholt, könnte es eine Notlösung für alle Vereine werden, die ihr eigenes Fest aufgrund der Krise absagen müssen. „Voraussetzung ist natürlich, dass im September wieder größere Veranstaltungen stattfinden können. Deswegen ist es nur eine Idee“, sagt Michael Jansen von den Buchholzer St. Sebastianus-Schützen, der die stadtweite Sause organisiert. „Die Leute würden sich freuen, wenn es wieder was zu feiern gäbe. Und für all die kleinen Vereine wäre das vielleicht eine Alternative“, sagt er.

Experte: Alle Schützenfeste in Duisburg dürften abgesagt werden

Jansen rechnet nun nach und nach mit der Absage aller Schützenfeste in der Stadt: „Die waren im Erlass der Bundesregierung ja explizit genannt worden. Großveranstaltungen sind aber meistens Feste über 1000 Personen, und davon kann bei unseren Schützenfesten keine Rede sein. Wir müssen aber überlegen, was man in Zeiten von Corona verantworten kann“, sagt er.

Die allgemeine Absage von Großveranstaltungen begrüßt Jansen: „Die Vereine haben nun Rechtssicherheit, um straffrei aus ihren Verträgen aussteigen zu können. Denn Musikkapellen und Gastronomen sind längst gebucht. Wenn die Zelte schon aufgebaut sind, wäre es zu kurzfristig gewesen“, meint Jansen.

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Er ermuntert die Vereine, weiterhin im Stadtteil aktiv zu sein: „Damit die Leute nicht vergessen, dass es die Schützen gibt. Das kann ein Spaziergang in Tracht sein, sofern es erlaubt ist, oder andere Aktionen. Sie sollten weiterhin präsent sein“, rät er und gibt eine hoffnungsvolle Einschätzung ab: „Die Leute leiden unter einer Brauchtumsmüdigkeit, zu den Festen kommen ja immer weniger Besucher. Ich glaube, im nächsten Jahr wird es wieder richtig voll werden.“