Duisburg. Waren im Wert von 1700 Euro stopfte sich eine Diebin in einem Supermarkt in Duisburg in die Taschen. Seltsame Erklärung vor Gericht.

Mit einer rabiaten Diebin hatten es am 11. Januar die Mitarbeiter eines Supermarktes in Großenbaum zu tun. Die 31-Jährige stopfte sich nicht nur Ware im Wert von 1700 Euro in die Taschen, sondern ging auch noch auf die Angestellten los, die sie an dem Diebstahl hindern wollten.

Davon war die Strafrichterin überzeugt, als sie die Angeklagte wegen Diebstahls und Körperverletzung zu neun Monaten Gefängnis verurteilte.

Die Frau war einem Zeugen aufgefallen, weil sie Elektroartikel, Schmuck und hochwertige Nahrungsmittel nicht nur in einen zum Laden gehörenden Trolley, sondern auch in diverse Einkaufs- und Umhängetaschen stopfte. „An der Kasse hat sie dann behauptet, sie habe ihr Geld vergessen“, erinnerte sich ein 34-jähriger Verkäufer. „Wir wollten sie in unser Büro bringen.“

Duisburg: Diebin trat Supermarkt-Mitarbeiterin vor das Schienbein

Doch auf dem Weg dahin, trat die Frau plötzlich vor das Schienbein des Mitarbeiters und stieß seine Kollegin zur Seite, um durch einen Notausgang zu entkommen. „Die hatte Zeug in jede Tasche gestopft“, erinnerte sich die 38-jährige Verkäuferin, die Blutergüsse am Arm davontrug.

Die Angeklagte, die bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden konnte, beteuerte bis zuletzt, sie habe gar nicht stehlen wollen. „Ich hatte 2000 Euro zur Verfügung“, behauptete sie. Die allerdings habe sie dummerweise bei einem Geliebten vergessen. Diese Darstellung fand bei Staatsanwalt und Richterin ebensowenig Glauben wie die Behauptung der 31-Jährigen, sie habe sich nur gewehrt, nachdem ein Supermarkt-Mitarbeiter sie zuerst angegriffen habe.

14 Einträge im Vorstrafenregister

Da das Vorstrafenregister der Angeklagten bereits 14 Eintragungen aufwies, die meisten davon wegen Diebstahlstaten und Drogendelikten, sah das Gericht keine Möglichkeit mehr, die Strafe erneut zur Bewährung auszusetzen.