Duisburg. In Duisburg werden die E-Roller in der Coronakrise weniger genutzt. Ein Virologe sieht bei Leihrollern und -fahrrädern ein Infektionsrisiko.
Duisburg, deine Straßen: gesäumt von elektrischen Rollern und Leihfahrrädern. Mal parken sie nebeneinander auf dem Gehweg, mal stehen sie vereinzelt in der Siedlung. Am Studentenwohnheim in Neudorf gleich eine ganze Armada. Und wer hier regelmäßig vorbeischaut, bemerkt auch eine ständige Bewegung bei den E-Scootern, denn Mitarbeiter der Anbieter müssen sie immer wieder zum Aufladen einsammeln. Und die Gefährte, die sich in der jüngeren Vergangenheit so rasant ausgebreitet haben, werden auch immer noch ausgeliehen. Doch gerade in Corona-Zeiten sind diese Fortbewegungsmittel auch „Virenschleudern“.
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Virologe Dr. Roland Geisel aus Düsseldorf warnt: „Die Leihfahrzeuge können Verteiler von Coronaviren sein. Wenn sie jemand benutzt, der infiziert ist und sich vorher nicht die Hände gewaschen hat, kann sich der nächste Benutzer leicht das Virus einfangen. Es gibt Studien, die besagen, dass das Virus zwischen zwei und neun Stunden auf einer Oberfläche überleben kann. Die kalten Temperaturen momentan begünstigen zudem auch noch seine Überlebenschancen.“
Corona: Infektionsrisiko bei Leihrollern und Fahrrädern
Die Verleiher der Roller und Räder, Bird und Nextbike, haben reagiert. Mareike Rauchhaus von der Firma Nextbike, die als Betreiber von Metropolradruhr auftritt, sagt: „Unsere Serviceteams checken regelmäßig alle Mietfahrräder, dabei wird jetzt natürlich besonderes Augenmerk auf die Desinfektion berührungsintensiver Oberflächen wie Lenkergriff und Sattelspanner gelegt.“
Aber die Gefahr bleibt. Denn an einem Tag nutzen oftmals mehrere Menschen das gleiche Leihfahrzeug. Dabei ist eine Virusübertragung möglich. Handschuhe können schützen.
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Bird-Gründer Travis VanderZanden betont auf der Unternehmensseite die Wichtigkeit der Gesundheit, verspricht eine „Erhöhung der täglichen Häufigkeit, mit der wir Fahrzeuge vor Ort reinigen und desinfizieren“.
Verleiher Bird kündigt 30 Prozent seiner Belegschaft
Der Verleiher der schwarzen Bird-Roller hat auch auf die geringere Nutzung in Coronazeiten reagiert – und hat am Wochenende 30 Prozent seiner Belegschaft gekündigt. Der Anbieter Nextbike ist ebenfalls von der Corona-Krise betroffen – und gewährt Rabatte. Metropolradruhr bietet momentan die ersten dreißig Minuten Nutzung kostenlos an. Mareike Rauchhaus von Nextbike sagt: „ Radfahren wird ja explizit als sportliche Betätigung empfohlen, da man automatisch Abstand hält.“ Sie erklärt aber auch: „Die Übertragungsmöglichkeit des Coronavirus über Oberflächen wird als sehr gering eingeschätzt. Dennoch werden berührungsintensive Flächen an unseren Rädern derzeit von unseren Serviceteams mit besonderer Sorgfalt gereinigt.“ Trotzdem verweist sie auch auf die regulären Hygieneempfehlungen wie richtiges Husten oder auch Händewaschen, das berücksichtigt werden sollte.
Scooter weiter über App ausleihbar
Auf seiner Homepage erklärt der Anbieter Bird, dass die E-Scooter-Verleihe momentan europaweit pausieren. Ein Test zeigt: Über die App sind die Scooter weiterhin buchbar und stehen zahlreich an den Duisburger Straßen.
Die Metropolrad-Ruhr-Flotte wurde Anfang März ausgetauscht. 250 neue Räder stehen den Nutzern seitdem zur Verfügung.