Duisburg. Mit RuhrTube bieten Duisburger für Duisburger eine Live-Streaming-Seite, die Künstlern und Bürgern in Corona-Zeiten ein Live-Forum bieten soll.
In Zeiten der Corona-Krise ist für viele Menschen das Internet ein fester Bestandteil des Alltags geworden. „Hier finden die Treffen mit Freunden und Verwandten und die soziale Kommunikation statt“, sagt Hendrik Thome. Der Duisburger Richter ist kulturell und politisch sehr aktiv. Zusammen mit engagierten Kulturfreunden hat er jetzt die Initiative „Ruhrtube“ gegründet, die kommenden Samstag, 4. April, eine Live-Streaming-Seite startet, die Kunst, Kultur, Politik und Solidarität von Duisburgern für Duisburger in Duisburg zusammenbringen soll.
In einer Videokonferenz haben die Initiatoren, zu denen Halil Özet vom Medienbunker, die Kulturfreundin Annegret Keller-Steegmann und Daniel Jung vom Kulturbüro der Stadt gehören, das gemeinnützige Projekt vorgestellt.
Konzertaufnahmen Duisburger Bands, Videoclips, Bildreportagen
Das Prinzip ist leicht erklärt: „RuhrTube“ verlinkt Inhalte aus dem Netz von Youtube, Instagram und Facebook und stellt daraus ein tägliches „Programmheft“ für Duisburg zusammen. Es wird verschiedene Sparten geben, darunter an erster Stelle die Events: Konzertaufnahmen Duisburger Bands, Videoclips, Bildreportagen und anderes mehr. „Es geht darum, Künstlern eine Plattform zu geben, auf der sie die Dinge zeigen können, die momentan live nicht möglich sind“, sagt Annegret Keller-Steegmann. Die Duisburger Band Balconism 47 wird mit einem Balkonkonzert zum Start dabei sein. Es sollen auch viele Livekonzerte übertragen werden. Denn es liege ein besonderer Reiz darin, dabei zu sein, wenn Musiker gerade auf Sendung sind.
Diskussionen und Kursanleitungen
Den Initiatoren geht es aber nicht nur um Kunst und Kultur. Unter der Sparte „Mach mit“ sind alle Duisburger eingeladen, sich zu beteiligen: Sprach- und Kochkurse, eine Live-Anleitung zum Nähen von Mundschutzmasken, Poetry-Wettbewerbe, Yoga-Kurse für Schwangere und junge Mütter, interaktive Bildungs- und Unterhaltungsangebote für Kinder und Jugendliche – „gerade mit Blick auf die Osterferien“, so Thome. „Mach mit“ ist auch der Bereich, in den politische und soziale Organisationen via Videokonferenz zur Diskussion einladen können. So werde beispielsweise Attac Duisburg demnächst sein politisches Frühstück, was bisher im Steinbruch stattfand, auf der Plattform veranstalten. Auch digitale Bürgersprechstunden von Politikern ließen sich verlinken. Und auch Bewegungen wie der „Ostermarsch“ oder Fridays for Future könnten diesen Kanal nutzen.
Halil Özet ist überzeugt, das „RuhrTube“ funktioniert: „Bislang sind viele nicht richtig mit der Digitalisierung mitgegangen. Jetzt werden wir alle reingedrückt.“ Daniel Jung vom Duisburger Kulturbüro, das die Initiative auch finanziell unterstützen wird, sieht in der Plattform „eine Chance für die Zukunft“ – wenn viele Duisburger mitmachen. Bislang seien 9000 Euro aus verschiedenen Quellen in das Projekt geflossen.
Dass die Plattform „RuhrTube“ und nicht „DuTube“ genannt wird, hat namensrechtliche Gründe. Und: „Vielleicht können wir das Angebot ja später auf das ganze Ruhrgebiet ausweiten“, hofft Hendrik Thome. Schließlich soll es ein nachhaltiges Projekt „über die Corona-Zeit hinaus“ werden.
Wer mitmachen will, kann sich per Mail melden an: hallo@ruhrtube.de