Duisburg. Frank Hohmann hat in Duisburg Parkgebühren über eine App bezahlt und kann dies auch beweisen. Warum er trotzdem Knöllchenärger mit der Stadt hat.

Seit einigen Monaten können Autofahrer in Duisburg ihre Parkgebühren auch per Mobiltelefon bezahlen. Dafür kooperiert die Stadt wie über 100 andere Kommunen in Deutschland und Österreich mit „smartparking“, einer Initiative für digitale Parkraumbewirtschaftung. Auch Frank Hohmann aus Huckingen ist Fan des Systems, das Parkplatzsuchende mit verschiedenen App-Anbietern verbindet. Als er neulich am 10. März sein Wohnmobil in einer der Parkbuchten an der Mercatorstraße am Busbahnhof abstellt, zieht er um kurz vor 15 Uhr keinen Parkschein, sondern nutzt die App "ParkNow". Ein entsprechendes Kärtchen legt er als Hinweis für die Politessen gut sichtbar hinter die Windschutzscheibe. Doch als Hohmann eine knappe Stunde später wiederkommt, hat er trotzdem ein Knöllchen.

Ob ein Auto ein digitales Ticket hat, erkennen die Mitarbeiter des Ordnungsamts problemlos am Kennzeichen, das sie mit einem zentralen Online-System abgleichen. Deshalb kann sich Hohmann die 10-Euro-Strafe zunächst nicht erklären, zumal sein Parkvorgang über die App ordnungsgemäß mit insgesamt 75 Cent berechnet wird. Dann stellt der Duisburger allerdings fest, dass er ein falsches Kennzeichen angegeben hat. Er bezahlt Parkgebühren auf digitalem Wege nämlich noch mit einem anderen Fahrzeug. "Ich hab da leider falsch gedrückt", so Hohmann.

Duisburger hofft, dass er das Knöllchen nicht bezahlen muss

Allerdings kann er ja beweisen, dass er an jenem Tag zu besagter Uhrzeit an der Mercatorstraße geparkt und dafür auch bezahlt hat. Er hofft deshalb, dass die Stadt das Knöllchen zurücknimmt. Ob dies tatsächlich passiert, ist allerdings fraglich. Ein Stadtsprecher stellt auf Nachfrage klar, dass in diesem Fall kein Fehler des Ordnungsdienstmitarbeiters vorliege und auch kein technischer Defekt. "Wir müssen dies prüfen."

Grundsätzlich kann in Duisburg nach Angaben des Sprechers an allen Stellplätzen mit Parkscheinpflicht auch mit dem Smartparking-System bezahlt werden. Die rund 120 Parkscheinautomaten sind parallel weiter in Betrieb. Dort finden sich aber Infos zu den Anbietern fürs Handyparken wie „EasyPark“, „ParkNow“, „Park and Joy“, „moBiLET“, „Yellowbrick/flowbird“, „paybyphone“ und „Parkster“ und Anleitungen.

Den Parkvorgang startet der Autofahrer per App, Anruf oder auch per SMS

Die Anbieter unterscheiden sich laut Stadt in der Verbreitung, im Preis und in der Technik. Den Parkvorgang startet der Autofahrer per App, Anruf oder auch per SMS. Seine Parkzeit kann er ganz nach Bedarf stoppen oder verlängern. So entfallen Überzahlung und auch Verwarngelder wegen abgelaufener Tickets. Für diesen Komfort addieren die Anbieter unterschiedliche Zuschläge auf die kommunale Parkgebühr.