Duisburg. In ihrer Not gehen einige weit: Auf Friedhofs-Toiletten in Duisburg werden vermehrt Seife und Klopapier gestohlen. So reagieren die Betreiber.
Klopapier und Seife sind in Zeiten der Corona-Krise ein begehrtes Gut. Mittlerweile weisen sogar zahlreiche Supermärkte darauf hin, dass pro Person nur eine Packung verkauft wird. Trotzdem herrscht in den Regalen oft gähnende Leere. In ihrer Not gehen einige wohl zu weit: Auf Friedhöfen in Duisburg wurden vermehrt Seife und Klopapier gestohlen.
Diebstähle auf Friedhöfen seien keine Einzelfälle, berichtet Reinhold Adrian, Geschäftsbereichsleiter für Friedhöfe bei den Wirtschaftsbetrieben Duisburg. „Seit Jahren erleben wir es“, sagt Adrian. In der Vergangenheit seien es vor allem Bronzefiguren oder hochwertige Blumenvasen, Gestecke oder Grabbepflanzungen gewesen. Gegenstände von materiellem Wert. Dass nun sogar Flüssigseife oder eine einzelne Rolle Toilettenpapier entwendet werden, sei in diesen Zeiten eine Steigerung. „Das haben wir vorher so nicht erlebt.“
Corona: Friedhöfe ändern Öffnungszeiten für Toiletten
Um dem Entgegenzuwirken, haben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg entschieden, die Toiletten auf den städtischen Friedhöfen nur noch während der Beisetzungszeiten und zu Beerdigungen zu öffnen – nicht mehr während der gesamten Betriebszeit. Wer das stille Örtchen aufsucht, solle gerade in diesen Zeiten Hygienemittel wie Seife vorfinden dürfen.
Im Übrigen handelt es sich beim Diebstahl von Grabschmuck nicht nur um den Strafbestand „Diebstahl“, sondern auch um eine Störung der Totenruhe, informiert die Polizei Duisburg. In schweren Fällen drohen eine Geldstrafe oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Aber selbst der Diebstahl von Seife könne schon zur Anzeige gebracht werden, teilt die Polizei mit.