Duisburg. Silke Heimsoth betreibt in Duisburg den Sexshop „Pussy Pleasure“. In Zeiten von Corona richtet sie ein Dildo-Taxi ein. Die ganze Geschichte.

Not macht erfinderisch: Silke Heimsoth, Inhaberin des Sexshops „Pussy Pleasure“ in der Duisburger Innenstadt, hat ihren Laden in Corona-Zeiten geschlossen und verkündete in den sozialen Medien, dass sie fortan ein Dildo-Taxi anbiete. Was eigentlich als Scherz gedacht war, fand sofort großen Anklang. Die ganze Geschichte.

Silke Heimsoth betreibt den Sexshop „Pussy Pleasure“ in Duisburg. Von ihren Kundinnen erfährt sie manches intime Detail.
Silke Heimsoth betreibt den Sexshop „Pussy Pleasure“ in Duisburg. Von ihren Kundinnen erfährt sie manches intime Detail. © FUNKE Foto Services | Ute Gabriel / Funke Foto Services

„Ich finde es richtig, dass die Stadt konsequent beschlossen hat, die Geschäfte zu schließen. Ich hatte bis zuletzt geöffnet und es waren immer noch viel zu viele Menschen auf den Straßen“, erklärt Silke Heimsoth, die seit 2004 das Fachgeschäft für Erotikartikel betreibt. Zu ihren Kunden gehören übrigens nicht nur Frauen.

Nach Scherz: Viele DuisburgerKunden melden sich

Als im Netz zuletzt die Meldung herumgeisterte, dass in einem Laden Kondome ausverkauft seien, bearbeitete sie ein Foto und kündigte an, ein Dildo-Taxi einzurichten. „Mit dem Post auf Facebook habe ich viel mehr Leute erreicht als sonst. Es haben sich direkt auch Medien gemeldet und wollten wissen, ob das Auto auch so beschriftet sei“, erzählt die gelernte Buchhändlerin lächelnd.

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Sie habe gar nicht daran gedacht, dass wirklich Kunden etwas ordern wollten. Wollen sie aber. Aus Solidarität; oder weil Zeit und Gelegenheit günstig sind. Mancher vermutet gar, dass in neun Monaten besonders viele Kinder geboren werden.

Streng genommen hat Silke Heimsoth schon immer auch einen Lieferdienst gehabt. Daran war unsere Zeitung nicht ganz unschuldig. Nach einem Bericht über ihr Geschäft, wollten auf einmal viele Leserinnen einen speziellen Vibrator kaufen. Doch dieser war vorübergehend nicht lieferbar. Und weil es manche noch immer Überwindung kostet, einen Sexshop zu betreten, nahm die Geschäftsfrau Vorbestellungen an und ihr Mann stellte diese später zu. So wird es jetzt wieder laufen.

Die Lieferung erfolgt diskret

Kunden können anrufen, durchgeben, was sie sich wünschen und dann bekommen sie die heiße Ware. Bezahlt wird per Vorkasse online oder bar. „Zum Glück kommt mir mein Vermieter entgegen und stundet mir die Miete. Ich würde mir wünschen, dass das mit dem Finanzamt auch einigermaßen unkompliziert läuft.“ Zurzeit hat sie noch Reserven. Dennoch hofft sie, dass die Schließungen schnell vom Tisch sind - dafür müssen sich allerdings alle an die Regeln halten.

Eine Sorge kann Silke Heimsoth ihren Kunden übrigens nehmen: Wenn etwas geliefert wird, dann ganz diskret. Die Aufschrift „Dildo-Taxi“ wird es auf ihrem Wagen so schnell nicht geben.