Duisburg. In der Corona-Krise strömen Kunden in die Filialen der Sparkasse, um Bargeld abzuheben. Zugangsbeschränkungen drohen. Entwarnung in Rheinhausen.
Die Sparkasse Duisburg appelliert an ihre Kunden, ihre Bankgeschäfte online zu erledigen, weil in der Corona-Krise aktuell deutlich mehr Menschen in die Filialen strömen – offenbar auch, um Bargeld zu bunkern. „Wir verspüren ein verstärktes Aufkommen und sorgen uns wegen der Ansteckungsgefahr für unsere Kunden und Mitarbeiter“, sagt Pressesprecher Andreas Vanek.
Häufig bildeten sich in den Filialen Schlangen an den Geldautomaten, Kontoauszugsdruckern und Überweisungsterminals. Der Zwei-Meter-Sicherheitsabstand, der vor Tröpfcheninfektionen schützt, sei wegen des Andrangs oft nicht einzuhalten. Das verunsichere auch die Mitarbeiter. Zur Sicherheit aller bittet Andreas Vanek die Kunden, die Möglichkeiten zum Online-Banking und für telefonische Überweisungen (0203 2815-0) zu nutzen. So könne auch verhindert werden, dass die Sparkasse Zugangsbeschränkungen einführen muss: „Notfalls müssten Kunden draußen warten.“
Sparkassen-Filiale Rheinhausen: Weitere Angestellte nicht infiziert
Obwohl Banken weiter öffnen dürfen und die Versorgung mit Bargeld auch über SB-Geldautomaten gesichert ist (– Banken und Ärzte empfehlen jedoch bargeldloses Bezahlen mit Karte), hat etwa die Sparda-Bank ihre Filiale in Wedau geschlossen. Auch die Commerzbank lässt lediglich einen von sieben Duisburger Standorten geöffnet, um Kunden und Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen.
Die Sparkasse Duisburg hatte bislang nur ihre Filiale in Rheinhausen am 11. März geschlossen: Eine aus dem Österreich-Urlaub zurückgekehrte Mitarbeiterin war wie berichtet positiv getestet worden. Der Sparkassen-Vorstand hatte die Filiale vorsorglich geschlossen und die Belegschaft in die häusliche Quarantäne geschickt. Von den anderen Angestellten habe sich jedoch keiner angesteckt, berichtet Andreas Vanek. Dafür habe es eine zweite Mitarbeiterin der Sparkasse erwischt. Sie jedoch habe keinen Kundenkontakt gehabt.
Auch die Sparkasse habe im Rahmen ihrer Notfallpläne viele der 1150 Mitarbeiter ins Homeoffice geschickt, darunter viele Funktionsträger, so Vanek, damit „auf keinen Fall der Zahlungsverkehr zusammenbricht“.
In ihren Filialen reinige und desinfiziere die Sparkasse nun verstärkt. Die Desinfektion der Geldautomaten sei gleichwohl beschränkt, könne nicht nach jeder Nutzung erneuert werde, sagt Vanek. Eine Übertragung über unbelebte Oberflächen wie Bedienfelder und Türgriffe ist unwahrscheinlich, wenngleich andere Coronaviren-Arten laut Forschung auf Metall und Plastik bis zu neun Tage überleben können.
Sparkasse Duisburg setzt Tilgung von Darlehen für Firmen aus
Den durch die Corona-Wirtschaftskrise gebeutelten Unternehmen will die Sparkasse Duisburg unter die Arme greifen. Die öffentlich-rechtliche Bank bietet Firmenkunden an, auf deren Wunsch die Tilgung bei allen Darlehen bis zum 30. Juni auszusetzen. Ein gesonderter Antrag sei nicht erforderlich, der Anruf beim Berater genüge. „Durch das Wegbrechen der Aufträge entstehen Umsatzeinbußen und Liquiditätslücken. Hier wollen wir schnell und unkompliziert für Entlastung sorgen“, sagt Vorstand Joachim Bonn.