Duisburg. René Haßmann lebt in einem Duisburger Pflegeheim. Dort hat sich der Alltag durch das Coronavirus stark verändert. Angst vor Schließung ist da.

Keine, oder kaum Besuche und immer wieder Schreckensmeldungen in den Nachrichten. Wie gehen Bewohner von Pflegeeinrichtungen mit der Corona-Pandemie um? Wir haben mit René Haßmann gesprochen. Der 62-Jährige lebt seit einigen Jahren im Werner-Brölsch-Haus des Meidericher Christophoruswerks.

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Die Einrichtung bietet insgesamt 140 Menschen Platz. Jeder, so seine Einschätzung, gehe anders mit der Krise um.,,Ich persönlich mache mir keine Sorgen’’, sagt Haßmann. ,,Ich denke, dass hier alles getan wird, damit nichts passiert. Aber natürlich ist mir bewusst, dass es sehr gefährlich wäre, wenn das Virus bei einem der Bewohner getestet würde’’, sagt er. ,,Einige sind stark verunsichert. Nicht nur wegen der Angst vor dem Virus, sondern weil die Besuchszeiten sich so stark geändert haben’’, sagt er. Derzeit dürfen Angehörige die Bewohner im Christophoruswerk noch besuchen. Ein Besucher pro Patient für eine Stunde am Tag.

Coronavirus: Altenheim-Schließung wäre drastische Veränderung

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,,Für mich ist das in Ordnung. Ich bekomme nicht täglich Besuch und habe entsprechend auch nicht meinen Tagesablauf danach ausgerichtet, meine Freunde, die mich besuchen, und ich können das ganz gut arrangieren’’, erklärt Haßmann. ,,Andere sind stärker betroffen. Es gibt Bewohner, bei denen sonst den ganzen Tag über Verwandte das sind.’’ Noch ist nicht klar, wie lange die Regelung so bleibt, ohnehin empfiehlt die Heimleitung, alle Besuche auf ein Mindestmaß herunterzufahren, am besten gar nicht zu kommen.

Sollte man sich gezwungen sehen, die Häuser für Besucher komplett zu schließen, würde das für viele eine drastische Veränderung mit sich bringen, findet Haßmann: ,,Man kann eine solche Situation einigen vielleicht gar nicht begreiflich machen, wenn sie etwa nicht mehr orientiert sind’’, vermutet er. ,,Da würden dann wichtige Strukturen wegbrechen’’.

Betreuungsangebote sorgen noch für Abwechslung

Ihn habe es getroffen, als klar wurde, dass der Christophoruschor sich nicht mehr trifft. ,,Ich singe sonst gerne mit den anderen. Schade, dass solche Versammlungen jetzt nicht mehr stattfinden. Aber ich verstehe das. Betreuungsangebote in den einzelnen Häusern und auf den verschiedenen Etagen gibt es noch.’’, lobt er.