Duisburg-Mündelheim. 180 Haushalte beliefert die Phips Landfleischerei schon. Jetzt können es mehr werden: Denn wegen Corona fallen Kitas und Schulen als Kunden aus.

Niklas Haferkamp ist besorgt. Besorgt um seine Mitarbeiter in der Metzgerei, um seine zwölf Fahrer, seine Kunden, sein Unternehmen und natürlich um seine Familie. „Wir machen im Moment noch alles möglich, was geht“, sagt der 44-Jährige, der in dritter Generation „Phips Landfleischerei“ führt. „Derzeit beliefern wir rund 180 Haushalte mit unserem Essen.“

Täglich erhält die Mündelheimer Landfleischerei weitere Anfragen. „Die Menschen wollen wissen, ob wir sie auch noch mit Essen versorgen können“, sagt Haferkamp. „Manche wollen sofort beliefert werden, andere erst in ein paar Tagen, wenn die eigenen Vorräte zur Neige gehen.“ Die gute Nachricht: Noch sieht sich Haferkamp mit seinem Team dazu im Stande: „Seit Anfang der Woche brauchen wir ja keine Schulen oder Kitas mehr zu beliefern. Es ist ja alles geschlossen.“ Die negative Folge: „Zwei Fahrer, die nur für die Lieferungen an die Schulen und Kindergärten zuständig waren, sind jetzt zu Hause“, sagt Haferkamp.

Gewachsener Kundenstamm

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Seit 2010 betreibt die Landfleischerei nicht nur eine Metzgerei in Mündelheim, sondern bietet auch Mittagessen auf Rädern an. „Zu unseren Kunden gehören auch ganz alte Menschen, denen wir das Mittagessen extra pürieren“, so der Familienvater. „Die Unsicherheit bei allen ist groß, ich hoffe einfach, dass wir noch lange weiter fahren können, um die Menschen zu beliefern.“ Gar nicht daran denken will er, was passiert, wenn die Fahrer ausfallen. „Viele unserer Kunden beliefern wir schon seit vielen Jahren, die sind auf unseren Dienst angewiesen.“

Katja Haferkamp und Niklas Haferkamp von der Phips Landfleischerei.
Katja Haferkamp und Niklas Haferkamp von der Phips Landfleischerei. © Fabian Strauch

Aus Sicherheitsgründen hat Niklas Haferkamp auch seiner 13-jährigen Tochter untersagt, Freunde mit nach Hause zu bringen oder zu anderen Freunden zu fahren. „Bei uns hängt ein ganzes Unternehmen mit den vielen alten Menschen von unserer Gesundheit ab. Wir haben als Unternehmen auch eine Verantwortung“, sagt Haferkamp. „Aber das erklären Sie mal einem Teenager.“

Die Monatspläne für die verschiedenen Mittagessen hat Haferkamp mit seinem Team längst überarbeitet. „Heute gibt es zum Beispiel Frikadellen anstatt Bratwürstchen. Wir haben keine Därme von unserem Lieferanten bekommen. Also mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen, was zu den angegebenen Beilagen passt.“ Zum Glück sitze er nicht auf einem großen Lagerbestand. „Wir benutzen fast ausschließlich Frischware, die ich täglich auf dem Großmarkt einkaufe. Aber auch das wird immer schwieriger“, sagt Haferkamp, der heute in zwei verschiedenen Märkten nach Brokkoli gesucht hat. „Die Großmärkte haben ihre Waren verständlicherweise auch reduziert, die Restaurants müssen ja auch alle schließen.“

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In den vergangenen Monaten hat Phips Landküche auf Mehrweggeschirr umgerüstet. „Dadurch sind wir bei den Auslieferungszeiten flexibel“, sagt Haferkamp. „Das Essen kann mit dem Geschirr im Ofen oder in der Mikrowelle erwärmt werden. Unsere Fahrer tauschen das Geschirr täglich aus.“

Wer noch Interesse an dem Angebot eines Mittagessens auf Rädern hat, kann sich bei Phips Landfleischerei unter 0203/75 79 176 oder per E-Mail bei philiphaferkamp@web.de melden. Geliefert wird derzeit in Mündelheim, Serm, Wittlaer, Rahm, Großenbaum, Wedau, Wanheimerort, Bissingheim, Ruhrort, Neuenkamp, Laar, Duissern, Rumeln-Kaldenhausen, Rheinhausen, Homberg und Baerl und Krefeld-Uerdingen. Informationen gibt es auch auf der Internetseite https://www.phips-landfleischerei.de.