Duisburg. In Duisburg sind Spielplätze gesperrt, Restaurants und Geschäfte geschlossen. Es gibt ein mobiles Corona-Testzentrum. Was noch erlaubt ist.

Mit Land und Bund rüstet auch die Stadt Duisburg für den Höhepunkt der Corona-Krise auf: Beinahe stündlich ließ der Krisenstab am Dienstag, 17. März, das Amt für Kommunikation weitere Einschränkungen für das öffentliche Leben und Maßnahmen verkünden, mit denen Staat und Stadtverwaltung die Pandemie ausbremsen wollen.

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So haben Gesundheitsamt und Feuerwehr am Dienstag auf dem Parkplatz der Gesamtschule-Süd mit mehreren Hilfsorganisationen ein mobiles „Drive-in-Testzentrum“ für begründete Verdachtsfälle eröffnet. Wichtig: Hier dürfen nur Duisburger vorfahren, die ihr Hausarzt mit einer entsprechenden Überweisung schickt.

Coronavirus: In Duisburg 16 Infizierte mehr als am Vortag

Inzwischen sind in Duisburg 46 Personen bekannt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben (Stand: Dienstag, 13.30 Uhr) – das sind 16 mehr als noch am Tag zuvor. Zwei davon werden im Krankenhaus behandelt – eine Person jedoch „nicht ursächlich wegen Corona“, erläutert Stadtsprecherin Anja Kopka. Sie berichtet, die Krankheitsverläufe der hiesigen Betroffenen seien „nach wie vor weitestgehend unkompliziert“.

Während die Krankenhäuser sich auf viele Covid-19-Patienten vorbereiten, gelten in der Stadt ab Mittwoch weitere Verschärfungen: Im Rahmen einer Allgemeinverfügung bleiben viele Geschäfte geschlossen, auch Friseursalons und Läden anderer Dienstleister „mit Kundenkontakt“ – Restaurants ebenfalls. In Hotels und anderen Unterkünften sind „nur noch Übernachtungen zu notwendigen Zwecken erlaubt“ – etwa von Geschäftsreisenden.

Ausnahme für Lieferdienste und Trinkhallen

Eine Ausnahme gilt für Lieferdienste: „Eine Abholung von Speisen“ sei gestattet, „wenn telefonisch bestellt und bei der Auslieferung beziehungsweise Abgabe entsprechend Abstand gehalten wird“. Vor Ort dürfen die Kunden das Essen nicht verzehren.

Öffnen dürfen weiterhin: Lebensmittelgeschäfte und Trinkhallen, Bäcker und Metzger, Drogerien und Apotheken (Bericht: Seite 3), Banken und Tankstellen.

Das Einkaufszentrum Forum in der Innenstadt schloss bereits am Dienstagnachmittag, nachdem es zuvor noch solche Kunden passieren ließ, die den Sicherheitsleuten geantwortet hatten, dass sie im Untergeschoss speisen möchten.

In der Fußgängerzone davor waren bis zum Abend hunderte Passanten unterwegs, viele versammelten sich um Straßenkünstler – obwohl Ordnungshüter bereits die Einhaltung von Auflagen für Restaurants kontrollierten. Kunden mussten für den Notfall ihre Adressen und Telefonnummern hinterlassen, ehe sie bestellen durften.

Spielplätze gesperrt

Zu diesem Zeitpunkt hatte NRW die Spiel- und Bolzplätze längst ebenfalls zu Verbotszonen erklärt, weil zu viele Familien diese – entgegen aller Warnungen – als Treffpunkte genutzt hatten.

Das Spielplatzverbot hatte Oberbürgermeister Sören Link (SPD) am Morgen noch vehement gefordert – und dabei das Kabinett von Armin Laschet (CDU) scharf kritisiert: „Die gefassten Entschlüsse sind Stückwerk und verspielen das Vertrauen der Bürger in die öffentlichen Institutionen.“ Link appellierte erneut an seiner Mitbürger: „Bitte helfen Sie sich und Schwächeren durch umsichtiges Verhalten.“

Seine Stadtverwaltung schottet sich nun ebenfalls ab und schließt ab Mittwoch, 18. März, alle Ämter für den Publikumsverkehr.Darüber hinaus will sie mit dem mobilen Testzentrum in Großenbaum die Arztpraxen und Krankenhäuser entlasten. Auf den Parkplatz der Gesamtschule Süd dürfen jedoch nur Patienten rollen, die vorher von ihrem Hausarzt angemeldet wurden.

So funktioniert das Testzentrum

Das Fieberzentrum wird täglich von 8 bis 20 Uhr bereit sein, um bei begründetem Verdacht auf Sars-CoV-2 Abstriche zu nehmen. Nur der Hausarzt entscheidet, ob eine Testung erforderlich ist. Ist dies der Fall, übermittelt er die Daten des Patienten an das Testzentrum.

Patienten müssen dort ihren Personalausweis vorzeigen und im Auto sitzen bleiben. Aussteigen verboten! Nach der Testung sollen sie sich sofort in häusliche Quarantäne begeben, bis das Testergebnis vorliegt (Bericht: lokale Seite 7). All jenen, die nicht selbst mit dem Auto vorfahren können, schickt die Stadt weiterhin auch Sanitäter des mobilen Feuerwehrteams nach Hause, die den Abstrich nehmen.

So gehen Patienten mit Corona-Verdacht vor

Duisburger in ernster Sorge, sich mit dem Coronavirus angesteckt zu haben, sollten sofort– ausschließlich telefonisch – ihren Hausarzt kontaktieren. Außerhalb der Sprechzeiten ist der kassenärztliche Notdienst unter der Rufnummer 116 117 zu erreichen. Nur Ärzte können einen Test auf Sars-CoV-2 anordnen. Für allgemeine Fragen steht das städtische Call Center unter 0203 940049 zur Verfügung. Über die Notrufnummern 112 und 110 gibt es keine Informationen zu Virus oder Test. Bitte wählen Sie Notrufnummern nur im Notfall.