Duisburg. Apotheker und die Stadt Duisburg haben strenge Regeln für den Kundenkontakt erarbeitet: Apotheken dürfen erst nach Aufforderung betreten werden.
Wenn Apotheker Dr. Christoph Herrmann und seine Kollegen in Duisburg in diesen Tagen ihre Geschäfte aufschließen, gelten für Kunden deutlich strengere Verhaltensregeln: Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus dürfen Apotheken nur nach Aufforderung und einzeln betreten werden.
„Bitte warten Sie vor der Tür und treten Sie erst nach Aufforderung ein“, heißt es auf einem Plakat, das mit einem Stoppschild im Eingangsbereich der Hubertus-Apotheke in Großenbaum steht. Vor der Apotheke warten Kunden auf ihren Zutritt. Ein Bild, das sich in allen Apotheken der Stadt wiederholt.
Apotheken in Duisburg: geregelter Zutritt für Kunden
Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, die aus einem „Stufenplan“ mit sechs Stufen hervorgeht, den der Apothekerverband Duisburg gemeinsam mit dem Gesundheitsamt und der Amtsapothekerin der Stadt erarbeitet hat. Ziel ist es, so Verbandssprecher und Vorstand Dr. Christoph Herrmann, „die Gefahr einerInfizierung mit dem Coronavirus für Kunden und Mitarbeiter zu reduzieren“.
Mit dem erarbeiteten Plan soll die Versorgung durch die Apotheken in Duisburg aufrecht erhalten werden. Mit Medikamenten und der fachlichen Beratung gehören Apotheken, so Herrmann, zu Hauptanlaufstellen für Erkrankte aller Art. „Für die Bevölkerung sind wir unverzichtbar“, sagt Herrmann.
Apothekerverband sieht Duisburg gut vorbereitet
Um einer Verbreitung von Erkrankungen in den Apotheken, sowohl zwischen Kunden als auch auf die Mitarbeiter, zu verringern, sollen daher die erarbeiteten Maßnahmen helfen. Im Vergleich zu anderen Städten sei Duisburg in puncto Prävention „weit vorne“.
Bereits vor zwei Wochen wurde dieser Prozess auf anraten des Apothekerverbandes und in Abstimmung mit der Stadt vorangetrieben.
So sah der Stufenplan in den Phasen 1 bis 3 vor, die Apotheker mit Handlungsweisungen zu informieren, die Medikamentenversorgung zu garantieren und Kunden auf eine gute Husten- und Nies-Etiquette hinzuweisen. „Es gab in den vergangenen zwei Wochen einen irren Kundenansturm“, berichtet Herrmann. Alleine in der vergangenen Wochen hat er 500 Einheiten Desinfektionsmittel verkauft. Mittlerweile fehlen Flaschen, um das selbst hergestellte Hygienemittel zu verkaufen.
Zutritt für Menschen mit Erkältungssymptomen untersagt
Im Stufenplan beginnt seit diesem Montag die vierte Phase, sagt Herrmann: Zutritt in die Apotheke nur auf Anweisung.
Untersagt ist der Zutritt Personen, die akute Erkältungssymptome, Atembeschwerden oder Fieberleiden vorweisen. In diesen Fällen müsse zunächst ein Arzt kontaktiert werden. „Kommen Sie bitte nicht in die Apotheke, sondern geben Sie eine Bestellung telefonisch oder online auf“, heißt es auf dem Informationspapier. Im Bedarfsfall werden Medikamente auch nach Hause geliefert.
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Die fünfte Phase, so blickt der Apotheker voraus, verbietet einen generellen Zutritt des Verkaufsraum.
Ein Tisch solle dann Kunden am Zutritt hindern, bedient und beraten werde an der Tür. In einem Lagerraum hinter der Hubertus Apotheke steht diese Barriere bereit, zunächst sollen aber Plexiglasscheiben Mitarbeiter und Kunden schützen.
Diese sind im Stufenplan nicht obligatorisch vorgesehen, der Apotheker hält sie jedoch für eine sinnvolle präventive Maßnahme auch mit Blick auf die gefürchtete sechste Stufe des Maßnahmenplans – die vorübergehende Schließung einer Apotheke im Falle einer bestätigten Coronainfektion eines Mitarbeiters.
Abstand zu anderen Wartenden halten
Auch die Schiebetür der Malteser Apotheke am Hauptbahnhof bleibt am Montag verschlossen. Verlässt ein Kunde die Apotheke, wird die elektrische Tür von einem Mitarbeiter für den nächsten Kunden geöffnet.
„Wir bedienen und beraten so viele Menschen, wie es uns möglich ist, möchten Sie aber bitten, vor der Apothekentür zu warten, bis ein Beratungsplatz für Sie frei ist“, informiert Inhaber Andreas Kuchler seine Kunden über Facebook. „Halten Sie dabei bitte Abstand zu anderen Wartenden“, schreibt der Apotheker weiter.