Duisburg. Das Lehmbruck-Museum in Duisburg erzielt 2019 fast 43.000 Besucher und liegt damit an der Spitze. „Lehmbruck & Rodin“ als Publikumsmagnet.

Von den drei städtischen Museen konnte 2019 nur eines seine Besucherzahl steigern. Das Lehmbruck-Museum legte erneut zu – um rund 4000 auf 42.955 Besucher. Auf Platz zwei kam das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt mit 28.302 Besuchern, das sind fast 1300 weniger als im Vorjahr, und das Kultur- und Stadthistorische Museum büßte nahezu 2400 Besucher ein.

Wobei der Rückgang im Stadtmuseum im Innenhafen mit Baumaßnahmen zu erklären ist: Wurden im vergangenen Jahr doch der große Saal renoviert, der damit für Sonderausstellungen nicht zur Verfügung stand, sowie die Mercator-Schatzkammer, die eine besondere Attraktion des Museums ist. Die Erneuerung unter anderem der Klimaanlage hat bis letzte Woche gedauert. Die Schatzkammer sollte am vergangenen Freitag wieder öffnen, bleibt aber wegen der Corona-Maßnahmen geschlossen wie das gesamte Museum. Damit fallen auch im Stadtmuseum vorerst alle Veranstaltungen aus, inklusive der für den 2. April vorgesehenen Ausstellungseröffnung „Rassendiagnose: Zigeuner“ über den Völkermord an den Sinti und Roma und den langen Kampf um Anerkennung.

Baustellen und geschlossenes Restaurant setzen Binnenschifffahrtsmuseum zu

Der Nikolausmarkt ist eine Publikumsattraktion im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort.
Der Nikolausmarkt ist eine Publikumsattraktion im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg-Ruhrort. © FUNKE Foto Services | Christoph Wojtyczka

Im Museum der Deutschen Binnenschifffahrt sei die Besucherzahl 2019 unter anderem wegen der großen Baustellen in Ruhrort gesunken, begründet die Verwaltung die Zahlen, die jetzt dem Kulturausschuss vorgelegt wurden. Und dass das Museumsrestaurant „Schiffchen“ weiterhin ohne Pächter blieb, habe die Attraktivität nicht gerade gefördert, zumal fehlt die Gastronomie bei den „Erlebnispaket-“Angeboten. Einen Zuwachs an Besuchern (um knapp 350 auf über 2282) konnte das Ruhrorter Museum hingegen beim Nikolausmarkt mit Kunst und Design verzeichnen.

Dazu, dass das Lehmbruck-Museum mit fast 43.000 Besuchern erneut ein Plus verzeichnen konnte, hat auch die enorm gesteigerte Zahl der Gruppenkarten beigetragen – von 875 im Jahr 2018 auf 1831 im letzten Jahr. Vor allem die Sonderausstellung „Schönheit. Lehmbruck & Rodin“ mit Leihgaben aus dem Pariser Musée Rodin konnte bei den Besuchern punkten.

Aktion „Pay what you want“ bringt keinen messbaren Erfolg

Der Versuch, die Besucherzahlen von Stadt- und Binnenschifffahrtsmuseum durch die Anfang 2019 gestartete Aktion „Pay what you want“ zu steigern, hat bislang keinen messbaren Erfolg gehabt. Jeweils donnerstags können die Besucher seither den Eintritt selbst bestimmen. So wurden im Stadtmuseum 2019 an Donnerstagen 488 Besucher und Einnahmen von 975 Euro gezählt, 2018 waren es 1079 Besucher (davon 399 zahlende), die Einnahmen von 2375 Euro aus dem Kartenverkauf brachten. Der Vergleich hinkt allerdings stark, weil das Museum ja zu großen Teilen geschlossen war.

Das Binnenschifffahrtsmuseum hatte 2019 donnerstags insgesamt 945 Besucher, eingenommen wurden knapp 3000 Euro. Wie viele Gäste die Museen ohnehin donnerstags besucht hätten – als Vollzahler oder oder bei freiem Eintritt, wie er etwa für Schulklassen gilt – kann an den Museumskassen natürlich nicht erfasst werden.

Das Lehmbruck-Museum, das an jeden ersten Freitag im Monat die Besucher den Eintritt selbst bestimmen lässt, sieht die Aktion als Beitrag zum Abbau von Schwellenangst und der Vermittlung der Sammlung an Menschen, die das Eintrittsgeld nur schwer aufbringen können.