Duisburg. Angehörige sorgen sich um ihre Lieben in Duisburger Seniorenheimen, wollen aber ebenso wissen: „Wie schütze ich mich selbst bei einem Besuch?“
Besonders gefährdet, sich mit dem Coronavirus anzustecken, sind ältere Menschen. Um Bewohner und Mitarbeiter in den Seniorenheimen zu schützen, sind auch bei der Awocura und den Johannitern Krisenstäbe eingerichtet worden. Es sind Fragen zu klären wie: Dürfen die Bewohner noch Besuch empfangen? Wie kann verhindert werden, dass das Virus eingeschleppt und übertragen wird? Und, aus Sicht von Angehörigen: „Bin ich selbst gefährdet, wenn ich meine Schwiegermutter besuche?“
Duisburger Einrichtungen richten Krisenstäbe ein
Der Mann, der diese Frage stellt, heißt Peter van Marwick, ist selbst schon über 70 und besucht mit seiner Frau regelmäßig die Schwiegermutter im Caritas-Seniorenzentrum Kaßlerfeld. „Heute habe ich ein Schild gesehen, dass Leute mit Atemwegserkrankungen besser nicht mehr kommen sollten.“ Van Marwick besorgt sich die Informationen, scheut sich nicht, das Personal anzusprechen. Dennoch: „Bei meinem Hausarzt habe ich angerufen und seit zwei Tagen niemanden mehr erreicht. Das macht einem schon Sorgen“, gibt er zu.
Im Johanniterstift an der Wildstraße in Neudorf gibt’s 80 Plätze und 31 Wohnungen, in einer anderen Einrichtung in Rheinhausen 65 Plätze und 43 Wohnungen. „Wir überlegen gerade, Besuchszeiten einzuführen“, erklärt Sprecher Georg Hammann. Er koordiniert das Vorgehen sämtlicher Johanniter-Heime. Veranstaltungen von auswärtigen Anbietern wurden bereits abgesagt. „Wir versuchen aber, dass tägliche Programm für unsere Bewohner aufrecht zu erhalten. Man muss sagen: Die Senioren gehen momentan am gelassensten mit der Situation um.“
Regeln ebenso Schutz für Pflegepersonal
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Um auch die Mitarbeiter zu schützen, werde Pflegepersonal, das vor Kurzem in betroffenen Regionen im Winterurlaub war, frei gegeben. „Das kann man aber nur bis zu einem gewissen Punkt machen. Im Gesundheits- und Pflegebereich ist personell alles auf Kante genäht.“