Duisburg. Die Nutzerzahlen von Metropolradruhr steigen in Duisburg kontinuierlich. Das liegt vor allem an der Kooperation mit der Universität.
Bis zu einer Fahrradstadt nach dem Vorbild Münsters hat Duisburg noch einen weiten Weg vor sich. Doch schon jetzt fahren 250 Metropolradruhr-Leihräder durch die Straßen, die Zahl der Nutzenden steigt kontinuierlich nach oben – stärker als anderswo im Ruhrgebiet. Dabei trägt besonders die Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen Früchte. Rund 206.000 Ausleihen in 2019 sind Anlass genug für das Unternehmen, seine Flotte zu erneuern und zu erweitern.
„In den vergangenen beiden Jahren sind die Nutzerzahlen stark angestiegen“, sagt Dennis Steinsiek von Vermieter Nextbike. Und nicht nur das: „Duisburg ist im gesamten Ruhrgebiet Spitzenreiter bei den Ausleihen pro Rad und pro Tag. Dabei gibt es beispielsweise in Dortmund doppelt so viele Räder“, erläutert er.
Stadt Duisburg wertet Konzept als „Erfolgsstory“
„Das Konzept der Leihräder ist in Duisburg, aber auch im gesamten Ruhrgebiet eine Erfolgsstory“, bewertet Hendrik Trappmann, Leiter des Amts für Stadtentwicklung und Projektmanagement das System. „Es trägt dazu bei, den Umweltverbund zu stärken. Denn wir unterstützen damit auch den öffentlichen Personennahverkehr, weil man von der letzten Haltestelle schneller ans Ziel kommt“, sagt er.
Viele Stationen lägen an zentralen Punkten wie dem Rathaus, der Sechs-Seen-Platte und dem Stadion. „Das sind alles Distanzen, die man mit dem Rad gut bewältigen kann. Auch viele städtische Mitarbeiter nutzen das Angebot.“
Seit einigen Wochen sind die Mietradler auf den neuen Modellen unterwegs. Sie haben nun ein elektronisches Rahmenschloss statt eines Zahlenschlosses, für das Nutzende sich den Code als SMS schicken lassen mussten. Die neuen Körbe sind mit Expandern gesichert. Der hintere Teil des Rahmens besteht nun aus Plastik statt aus Aluminium und macht das Rad insgesamt leichter.
Mehr Ausleihen in Duisburg als anderswo im Ruhrgebiet
Rund 206.000 Mal haben Menschen in Duisburg im vergangenen Jahr eines der 250 Räder an den 37 Stationen im Stadtgebiet ausgeliehen. Die meisten von ihnen sind Studierende. Im gesamten Ruhrgebiet machen sie 85 Prozent aller Nutzenden aus. „Die am häufigsten genutzten Stationen sind neben dem Osteingang des Hauptbahnhofs die an den Wohnheimen und an der Universität“, weiß Gustav Berger vom Referat für Ökologie und Mobilität des Allgemeinen Studierendenausschusses.
Der AStA hat vor vier Jahren eine Kooperation mit Nextbike begonnen: Studierende zahlen in ihrem Semesterbeitrag 1,50 Euro pro Halbjahr, dafür können sie sich jederzeit ein Rad ausleihen, die erste Stunde sogar kostenfrei. „Die Zahl der Ausleihen verdoppelt sich jedes Jahr, was sicher auch an den neuen Rädern liegt. Zwei Drittel aller Ausleihen sind in Duisburg, obwohl zwei Drittel aller Studierenden in Essen leben. Das liegt daran, dass es in Duisburg flacher ist und der Nahverkehr schlechter“, meint der Student.
Auch Wohnungsbaugesellschaften und Firmen sollen bald zu den Kunden gehören
In den kommenden Jahren will Nextbike zusammen mit der Stadt und der DVG weitere Stationen einrichten und neue Nutzergruppen erschließen. „Wir haben jetzt die Studierenden, denken aber auch an Mieter von Wohnungsbaugesellschaften, Krankenhäuser oder Firmen. Die kommen immer häufiger auf uns zu und fragen nach passenden Angeboten“, sagt Steinsieks Kollege Philipp Kleinschnittger. „Wir haben gemerkt, dass die Leute das Angebot öfter nutzen, wenn es Vergünstigungen gibt.“ Aktuell denkt das Unternehmen auch über die Einführung von E-Bikes und Lastenrädern nach.
Nextbike: In mehr als 50 deutschen Städten aktiv
Das Unternehmen Nextbike hat seinen Sitz in Leipzig und ist nach eigenen Angaben Marktführer im Bike-Sharing. Seit 14 Jahren ist es in über 50 Städten in Deutschland aktiv.
Etliche Städte im Ruhrgebiet sind bereits dabei. Ein in Duisburg ausgeliehenes Rad kann auch dort zurückgegeben werden.
Wer ein Fahrrad von Nextbike nutzen will, muss sich zuvorderst auf der Homepage registrieren. Für Studierende der Universität Duisburg-Essen ist das Angebot begrenzt kostenlos.