Duisburg-Homberg. Die Politik verteilt Gelder zur Ortsbildpflege und kulturellen Förderung und streitet sich über die Spielregeln in der Bezirksvertetung.
Auf den ersten Blick haben in den Sitzungen der Bezirksvertretung die verbalen Auseinandersetzungen zwischen den Fraktionschefs Klaus Radny (CDU) und Hans Gerd Bosch (SPD), dem gelegentlich noch Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann zur Seite springt, ihren Reiz. Bringen sie doch Farbe ins Spiel, machen Unterschiede deutlicher und haben einen gewissen Unterhaltungswert.
Spätestens aber, wenn die Ultra-Rechte in der Bezirksvertretung feixend der CDU beipflichtet und Fakten verdrehend eine Pauschalkritik der Verwaltung anstimmt, sollten die Alarmsirenen schrillen, ist in Wahlkampfzeiten Mäßigung gefordert, da die Konfrontation doch nur den Politikverdruss fördert.
Ist Rheinhausen ein gutes Vorbild?
Vielleicht sind in Rheinhausen Ferdi Seidelt (CDU) und Marcus Mellenthin (SPD) zwar das langweiligere, aber schließlich das effizientere Polit-Gespann.
Radny beklagte in der Debatte um die Mittelverteilung für die Ortsbildpflege, dass es im Gegensatz zu Rheinhausen in Homberg keine gemeinsamen Gespräche zwischen den beiden großen Parteien gebe. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch alle Themen“, so Radny und warf den Genossen einen „Alleinvertretungsanspruch“ vor, was nicht gerade demokratisch ist. Auch wenn sie in der Sache gar keine andere Ansicht hätten, wäre ein Gespräch zur Erarbeitung einer gemeinsamen Liste sinnvoll. Die SPD sei dazu aber angeblich nicht bereit gewesen. Bosch bestreitet das, hielt sich in der Sitzung aber zurück. Per Mail sei der SPD-Vorschlag vier Tage vor dem Beschluss eingegangen, beklagte Radny, was zu knapp gewesen sei, um darüber noch in der Fraktion zu beraten.
Einstimmiger Beschluss
Der flammenden Rede folgte ein einstimmiger Beschluss. 20.300 Euro wurden zur Förderung ehrenamtlichen Engagements verteilt, außerdem weitere 6000 Euro für kulturelle Zwecke. Mit 2491 Euro bekommen die Baerler Bürgerschützen für die Bepflanzung des Denkmals den größten Posten. Der Arbeitskreis Kinder und Jugend wird mit 2000 Euro für die wichtige Integrationsarbeit unterstützt, die Schulbuchkammer erhält 1500 Euro, der Homberger Werbering 1500 Euro für Weihnachtsdeko und die Werbegemeinschaft Hochheide 1000 Euro für Blumenampeln. Für Umweltprojekte bekommt jeder der 16 Kindergärten 200 Euro, macht in der Summe 3200 Euro. Neben einigen Projekten in Ruhrort gibt es einen Punkt ohne Summe, der im Vorjahr mit 4100 Euro bedacht wurde: Die Reparatur von Wanderschildern am Uettelsheimer See, im Baerler Busch und Lohheider See. Die veranschlagte Summe wird aber nicht reichen, meint Bosch, ein Kostenvoranschlag liege noch nicht vor.
Kulturelle Förderprojekte
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Aus dem Kulturtopf werden die Narrenzunft und die Karnevalsfamilie mit jeweils 1000 Euro unterstützt, der Heimatverein Baerl erhält für den Weihnachtsmarkt 750 Euro und die Awo für eine Bergsteiger-Veranstaltung einen Zuschuss von 500 Euro.