Duisburg. Beim achten Redewettbewerb am Kaufmännischen Berufskolleg Duisburg-Mitte wird preisverdächtig argumentiert. Die Entscheidung fällt knapp aus.

Den Mut aufzubringen, vor vielen Menschen zu sprechen – auch darum geht es beim achten Redewettbewerb am Kaufmännischen Berufskolleg Duisburg-Mitte (KBM). Teilgenommen haben sechs Schüler aus der gymnasialen Oberstufe und dem Bildungsgang Dialogmarketing.

Zuvor setzten sich diese Schüler bei Wettbewerben innerhalb ihrer Kurse durch. Bewertet wurden sie von ihren Mitschülern, die sie als Kurssieger ins Finale schickten. Jetzt stehen sie einer Jury gegenüber, die sich aus Schulleitern und Klassenlehrern zusammensetzt.

60 Schüler und Lehrer bilden das Publikum beim Redewettbewerb

Die Finalredner sprechen etwa über das deutsche Schulsystem, über Atomkraft und Abschiebungen. Am überzeugendsten präsentiert dabei Benedict Wieberneit den rund 60 Zuhörern sein Thema „Blut spenden“. Als Sieger erhält er unter Applaus seiner Mitschüler und Lehrer einen Lorbeerkranz; wie schon in der Antike die besten Redner.

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Die Jury überzeugt hat der Berufsschüler mit folgender Strategie: Er führt zunächst ins Thema ein und nutzt dafür Statistiken und Studien. Anschließend setzt er sich kritisch mit Blutspenden auseinander, bleibt jedoch stets sachlich. Im Fokus steht für ihn die Frage: Sollten Spender für ihr Blut bezahlt werden? Benedict Wieberneit präsentierte Argumente dafür als auch dagegen. Als er schließlich seine Rede beendet, möchte er sein Publikum noch zum Nachdenken anregen: „Sollte der Anreiz, ein Leben zu retten, nicht mehr Wert sein, als ein bisschen Geld?“

Nur knapp siegt Wieberneit vor dem Zweitplatzierten Randy Bowles. In seinem Vortrag diskutiert er über das deutsche Schulsystem, und mit einer Rede zur Digitalisierung an Schulen komplettiert Sebastian Fuß das Siegertreppchen.

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Durch die Teilnahme sollen Schüler ihre Scheu ablegen

Bewertet werden jedoch nicht nur die Argumente fürs Pro und Contra. Die Schüler und Auszubildenden müssen im Finale die Juroren mit einer klar gegliederten Rede und einer angemessenen Sprache überzeugen – außerdem mit einer selbstsicheren Körperhaltung und klaren Aussprache.

Vorbereitet haben die Wettbewerbsteilnehmer ihre Reden bereits im Januar während des Deutschunterrichtes, wie Lehrer Konstandinos Drossos erklärt. Der abschließende Wettstreit solle dazu dienen, „im Unterricht erlernte sprachliche Mittel praktisch anzuwenden“. Darüber hinaus, sei ihm wichtig, dass „die Schüler die Scheu ablegen vor anderen zu sprechen“ und lernen „eine Meinung mithilfe von Argumenten zu untermauern“.