Duisburg. Mundschutz und Desinfektionsmittel sind wegen des Corona-Virus vielerorts vergriffen. Doch Händewaschen beuge genauso vor, erklärt ein Apotheker.

Auf Händeschütteln verzichtet Jörg Berka lieber. Doch Angst vor dem Corona-Virus hat der Apotheker nicht: „Ich bin noch ein bisschen krank von Karneval“, sagt er. An seinem Arbeitsplatz, der Löwen-Apotheke an der Königstraße, hat sich das sich ausbreitende Virus dagegen bereits bemerkbar gemacht: Mundschutz-Masken und Desinfektionsmittel sind ausverkauft.

Eine Atemmaske bringt nicht viel als Schutz vor Ansteckung – sie wird nach kurzer Zeit feucht und damit durchlässig.
Eine Atemmaske bringt nicht viel als Schutz vor Ansteckung – sie wird nach kurzer Zeit feucht und damit durchlässig. © dpa | Fabian Strauch

„Angefangen hat es Ende Dezember, als die ersten Fälle in China aufgetreten sind. Da Duisburg eine große chinesische Gemeinde hat, kamen vor allem diese Menschen, um Atemmasken mit Filtern zu kaufen und nach China zu schicken.“ Mittlerweile sei die Nachfrage auch unter Duisburgern gestiegen. Doch die Masken und Flaschen mit Desinfektionsmitteln sind nicht nur in der Löwen-Apotheke vergriffen.

„Das ist in ganz Deutschland so. Andere Apotheken in der Stadt haben schon Zettel in die Schaufenster gehängt.“ Täglich frage jeder dritte Kunde nach Mitteln zur Vorbeugung. Als Sofortmaßnahme haben die Mitarbeiter einen Desinfektionsmittel-Spender im Laden aufgestellt. „Den wollten auch schon zwei Leute kaufen“, sagt Berka.

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Drogeriemärkte sind ebenfalls ausverkauft

Nachschub sei schwer zu bekommen: „Die Großhändler haben auch nichts mehr und die Hersteller kommen mit der Produktion nicht mehr nach.“ Deswegen verlangten die Kunden häufig nach reinem Alkohol, der das Corona-Virus ebenfalls abtötet.

In anderen Apotheken ist die Verkaufslage identisch, Mundschutz-Masken und Desinfektionsmittel sind etwa in einer Pharmazie im Hauptbahnhof vergriffen. Wie oft die Leute danach fragten? „Alle zwei Minuten“, antwortet eine Mitarbeiterin genervt. Zuerst seien es chinesische Mitbürger gewesen. Desinfektionsmittel und Masken sind auch im Drogeriemarkt gegenüber nicht mehr zu bekommen. „Wir bestellen nach, zu bekommen ist, aber die Lieferungen werden kaum der Nachfrage gerecht“, heißt es dort.

Weitere Hygienetipps um niemanden anzustecken

Neben regelmäßigem Händewaschen helfen auch andere Methoden, andere nicht anzustecken anzustecken: Wer niesen oder husten muss, sollte sich dabei wegdrehen und keinen Speichel oder Nasensekret in die Umgebung oder die offene Handfläche versprühen. Besser ist die Armbeuge.

Zum Nase putzen sollte immer ein Einwegtaschentuch verwendet werden, dieses sollte nach Gebrauch sofort im Mülleimer entsorgt werden.

Über den Sinn und Unsinn eines Mundschutzes lasse sich allerdings streiten, betont Apotheker Berka: „Nach 20 Minuten ist der durchfeuchtet und kann das Virus durchlassen. Ich habe außerdem gelesen, dass er zu falscher Sicherheit verleitet, weil man glaubt, geschützt zu sein. Das klang für mich plausibel.“ Sinnvoll sei der Mundschutz jedoch für Infizierte.

Apotheker: „Händewaschen reicht als Vorbeugung“

„Regelmäßiges Händewaschen hilft aber auch. Und man sollte vermeiden, sich ständig ins Gesicht zu fassen. Einen Meter Abstand zu halten beugt der Tröpfcheninfektion ebenfalls vor“, rät Berka. Er selbst hat keine Angst vor einer Infektion. „Man sollte schon Respekt davor haben, Panik ist aber völlig unnötig“, meint er.

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