Duisburg. Das neue Schiff der Duisburger Wasserschutzpolizei ist mit Wärmebildkamera und Sonarmesstechnik ausgestattet. Ein Blick in das hochmoderne Boot.

Leinen los für das neue Rheinstreifenboot der Wasserschutzpolizei Duisburg! Ausgestattet mit Sonarmesstechnik und Wärmebildkamera verfügt das 1,5 Millionen teuere Schiff über die neuste Technik. Das zwei Mal 440 PS starke Wasserfahrzeug ist ab sofort im Einsatz und kontrolliert Schiffe zwischen Düsseldorf und Wesel. Es ist die erste Neuanschaffung für die Wasserschutzpolizei seit 2011. Drei weitere Schiffe sollen in den nächsten Jahren folgen. Ein exklusiver Einblick in das hochmoderne Boot:

Auch eine Wärmebildkamera gehört zur Ausstattung des neuen Rheinstreifenbootes der Wasserschutzpolizei.
Auch eine Wärmebildkamera gehört zur Ausstattung des neuen Rheinstreifenbootes der Wasserschutzpolizei. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Das Vorgängerschiff war nach Angaben der Polizei stark in die Jahre gekommen, die Motoren waren kaputt. „Die Freude bei uns ist groß, dass wir so ein hochmodernes Schiff haben“, freut sich Björn Ekhoff, Direktionsleiter der Wasserschutzpolizei (WSP). „Es ist auf dem Stand der Zeit“, sagt er. In der Tat wirkt die Technik an Bord hochmodern. Bei einer Testfahrt demonstrieren Polizisten, welche Möglichkeiten zum Beispiel eine Wärmebildkamera bietet. „Das Schiff hat auch sehr starke Scheinwerfer, doch mit der neuen Wärmebildkamera haben wir bei schlechter Sicht und kompletter Dunkelheit viel bessere Möglichkeiten“, sagt Ekhoff.

Wärmebildkamera soll in der Dunkelheit bei Suche nach Personen im Wasser helfen

Die Wärmebildkamera kann zum Einsatz kommen, wenn beispielsweise das Ufer nach Personen abgesucht wird, erklärt Polizeihauptkommissar Stefan Brock: „Auf einem Monitor im Schiff können wir genau erkennen, wo Körper Wärme abgeben. Auch wenn jemand ins Wasser gestürzt ist, kann die Kamera ein lebensrettender Helfer sein“, ist er sicher. Allein 35.000 Euro hat die neue Kamera auf dem Schiff gekostet.

Die kostspielige Anschaffung dreier weiterer Schiffe mit ähnlicher Technik, zwei für die Fahrt durch Kanäle und eines für den Rhein, sind bereits vom Innenministerium genehmigt. In den nächsten drei Jahren soll jeweils ein Schiff zur Flotte dazu kommen.

Neues Polizeiboot fährt über 50 km/h

Die zwei Motoren mit jeweils 440 PS verhelfen dem neuen Schiff zu einer Spitzengeschwindigkeit von 54 km/h – flussabwärts, gegen den Strom, sind es knapp zehn km/h weniger. Eine Geschwindigkeit, die sich auf dem Wasser nach deutlich mehr anfühlt als etwa in einem Auto auf dem Asphalt.

Eine schnellere Fahrt sei laut den Experten der Polizei gar nicht nötig. „Unser Einsatzgebiet ist groß, dass heißt, wir müssen oft einige Kilometer auf dem Rhein zurücklegen, müssen aber immer wieder Geschwindigkeit verlangsamen, wenn wir etwa Schleusen passieren. Außerdem würde eine zu hohe Geschwindigkeit für zu starken Wellengang und so für Gefahren für andere Schiffe sorgen“, weiß Brock.

Die Schiffskontrolle auf dem Rhein findet während der Fahrt statt

Polizeioberkommissarin Meike Neuhaus und Polizeihauptkommissar Michael Dreier im Steuerstand des neuen Rheinstreifenbootes.
Polizeioberkommissarin Meike Neuhaus und Polizeihauptkommissar Michael Dreier im Steuerstand des neuen Rheinstreifenbootes. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

In der Regel stünden ohnehin keine Verfolgungsjagden an. Meist sind die drei Polizisten, die im Einsatz auf dem Schiff fahren, damit beschäftigt, Schiffe zu kontrollieren. „Es wird etwa überprüft, ob eine Gewässerverunreinigung von dem Schiff ausgeht und ob die Personen auf dem Schiff qualifiziert sind“, sagt Brock. Dafür fahre das 17 Tonnen schwere Polizeischiff neben dem zu kontrollierenden Schiff her. „Dann geht einer der drei Polizisten an Bord und führt die Kontrolle durch – alles während der Fahrt“, sagt Brock.

Da die Polizisten den kompletten Acht-Stunden-Dienst auf dem Wasser verbringen, ist das Schiff entsprechend ausgestattet. Es gibt eine kleine Küche und einen Arbeitsplatz, an dem Berichte angefertigt werden können – falls eine Internetverbindung hergestellt werden kann. „Man glaubt es kaum, aber auf dem Rhein ist der Empfang oftmals extrem schlecht, auch an Stellen, wo man an Land keine Probleme hat, etwa in der Nähe von Düsseldorf“, sagt Ekhoff.